Ingolstädter SPD-Politiker Achim Werner wird 70

12.11.2022 | Stand 21.09.2023, 4:40 Uhr

SPD-Politiker, Kreisvorsitzender im Sozialverband VdK und ehemaliger Redakteur: Achim Werner wird an diesem Samstag 70 Jahre alt. Foto: Brandl (Archiv)

Es dürfte nicht viele Mitglieder der Ingolstädter SPD geben, die es sich jemals hätten vorstellen können, noch einen Machtwechsel im Rathaus zu erleben. Zu ihnen gehört vermutlich Achim Werner.

Er arbeitete sich seit 1984 (mit Unterbrechung) im Stadtrat an der Mehrheit der CSU ab und lernte von 1998 bis 2013 im Bayerischen Landtag die Übermacht der Christsozialen ganz unverblümt kennen. 2020 gewann SPD-Kandidat Christian Scharpf (den Werner in München entdeckt hatte) die Oberbürgermeisterwahl. Doch das eigentliche Wunder an diesem Sieg, raunen Kenner der Ingolstädter Sozialdemokratie, sei es gewesen, dass die notorisch zerstrittenen Genossinnen und Genossen im Wahlkampf zusammenhielten, und sogar der damalige Fraktionschef Werner – ein Politiker, der keinem Zank aus dem Weg geht – beharrlich der Harmonie diente. An diesem Samstag wird er 70 Jahre alt.

Flüchtling in einer Barackenkolonie

Hans-Joachim Werner wurde am 12. November 1952 in München geboren – als Flüchtling in einer Barackenkolonie. Sein Vater, ein jugoslawischer Staatsbürger, der im Krieg für die Deutschen gekämpft hatte, konnte nicht mehr in die Heimat zurück. Er brachte die Familie als Maler durch. Die Mutter arbeitete als Putzfrau. Werners Großvater entflammte das Kind für die Sozialdemokratie. Auch die Eltern wählten SPD.

Nach dem Abitur schaffte Achim Werner die Aufnahme an der Deutschen Journalistenschule in München. 1978 trat er eine Stelle als Redakteur beim DONAUKURIER an. Er berichtete oft aus dem Stadtrat und dem Rathaus. Nach seiner ersten Wahl in den Stadtrat überwarf sich Werner mit DK-Verleger Wilhelm Reissmüller. Fritz Böhm (1920 bis 2013), legendärer Audi-Betriebsratsvorsitzender, holte seinen Genossen ins Unternehmen. Die beiden verband eine tiefe Freundschaft.

Kreisvorsitzender im Sozialverband VdK

Werners große Hingabe gehört dem Sozialverband VdK. Er ist seit Langem Kreisvorsitzender. Als er 2013 sein Landtagsmandat verlor, kehrte er zu Audi zurück. In der Lokalpolitik lieferte er sich vor allem mit seinem Rivalen Albert Wittmann (CSU) viele Gefechte. Inzwischen gehen beide friedlicher miteinander um. Ein neuer Ton, der das ganze Gremium auszeichnet.

DK