Reichertshofen
Ingolstadt sei Dank

Drei Jahre erhalten im Markt Reichertshofen Erzieherinnen und Erzieher nun mehr Geld

25.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:53 Uhr

Mehr Geld für pädagogisches Personal: Die Arbeitsmarktzulage für Erzieherinnen und Erzieher ist ein Baustein, mit dem der Markt den Fachkräftemangel an den Kitas bekämpfen will. Das Foto zeigt den gemeindlichen Sonnenkindergarten Hög. Foto: Vogl

Die Arbeit in den Kindertagesstätten ist wertvoll und soll daher auch im Markt Reichertshofen besser bezahlt werden: Alle vier Gemeinderatsfraktionen stimmten auf der jüngsten Sitzung geschlossen für eine Arbeitsmarktzulage für Erzieherinnen und Erzieher. Die Fachkräfte erhalten ab dem 1. September drei Jahre lang einen monatlichen Bonus.

Obwohl es in Reichertshofen zahlreiche andere Baustellen gibt, investiert der Markt in den kommenden drei Jahren insgesamt 600000 Euro für sein pädagogisches Personal. „Es besteht aktuell ein deutlicher Bedarf an qualifizierten Fachkräften in den Einrichtungen des Marktes“, so Bürgermeister Michael Franken (JWU). Der zusätzliche Bonus für Erzieherinnen und Erzieher in Ingolstadt gab den Anstoß, im Markt ebenfalls eine Arbeitsmarktzulage zu zahlen.

Man wolle verhindern, dass Personal künftig in die nahe gelegene Stadt abwandert, wie in den Wortmeldungen immer wieder betont wurde. „Wir müssen wegen der Nähe zu Ingolstadt mitziehen“, meinte Waltraud Schembera (SPD). Mit der Arbeitsmarktzulage verdienen Kinderpflegerinnen künftig rund 276, Erzieherinnen 314 und Leiterinnen und ihre Stellvertreterinnen 360 bis rund 400 Euro mehr. Die Zulage gilt sowohl für Bestandspersonal sowie auch für Neueinstellungen. Auf diese Weise will der Markt Reichertshofen den Personalmangel in den Kindertagesstätten bekämpfen. Andere Kommunen könnten nachziehen: Wie Bürgermeister Franken mitteilte, hätten sich die Bürgermeister der Gemeinden Pörnbach, Manching und Baar-Ebenhausen in der Bürgermeisterdienstbesprechung ebenfalls offen für die Zulage gezeigt.

600000 Euro kostet das den Markt für drei Jahre: „Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir die vergangenen Jahre gut gewirtschaftet haben“, betonte der dritte Bürgermeister Georg Link (FW). Die „vorausschauende Politik der Marktgemeinde in Hinblick auf Gewerbeflächen“ hätte dazu beigetragen, dass man sich die Zulage leisten könne, so Link weiter. Da sich der aktuelle Fachkräftemangel nicht allein auf den Kita-Bereich beschränkt, meinte Link: „Andere Bereiche werden nachziehen.“

KURZ NOTIERT

Für die Sanierung der Kläranlage Winden wurde Bürgermeister Michael Franken (JWU) ermächtigt, weitere Gewerke an den wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben. Weil aufgrund der wirtschaftlichen Lage mit längeren Lieferzeiten zu rechnen ist, will man das Verfahren damit beschleunigen – und nicht auf die nächste Bauausschusssitzung warten.

Reine Formsache: Der Markt Reichertshofen hat seine kommunalen Sachversicherungen angepasst.

Franken informierte, dass zwölf Zauneidechsen aus dem neuen Wohnbaugebiet in Winden in ein Ersatzhabitat nach Freinhausen umgesiedelt wurden.

Einstimmig angenommen wurden die Spenden für den Markt. Es waren vor allem Spenden für die Paarfestköniginnen-Wahl. Die Bücherei freut sich auch: Sie hat bei einer Verlosung der Firma Bayernwerk 1000 Euro gewonnen.

DK