Frauenhäuser in den Medien
Ingolstadt fälschlich als Negativbeispiel dargestellt

16.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:53 Uhr

Ingolstadt ist fälschlicherweise als Negativbeispiel aufgetaucht. Auf unserem Symbolfoto ist ein Frauenhaus in Duisburg abgebildet. Foto: IMAGO/Funke Foto Services/Tanja Pckartz

Die Linke im Stadtrat hat das Thema Frauenhaus aufgegriffen und die Stadt aufgefordert, einen Vorschlag zu unterbreiten, wie ein ganzjährig bedarfsgerechtes Angebot sichergestellt werden kann.

Die Stadträte beziehen sich dabei auf Recherchen von Correctiv, die belegten, dass im Jahr 2022 deutschlandweit Frauenhäuser an 300 Tagen im Jahr voll belegt waren. Ingolstadt sei vom Deutschlandfunk als Negativbeispiel aufgegriffen worden.

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Diese Darstellung sei jedoch falsch, betont die Stadt Ingolstadt in einer Mitteilung. Auslöser der Debatte ist eine mittlerweile gelöschte Instagram-Grafik des Deutschlandfunks, die den Eindruck erweckte, die nächsten freien Plätze in Frauenhäusern seien von Ingolstadt aus in Plauen, Bruchsal oder Konstanz, also jeweils über 200 Kilometer entfernt.

Die der Behauptung zugrunde gelegten Daten bezogen sich auf die Internetseite www.frauenhaus-suche.de, auf der manche Einrichtungen ihre freien Plätze melden. Ingolstadt aber nicht, so wie andere Frauenhäuser in Bayern. Die Internetseite wird von der Zentralen Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser betrieben, die selbst darauf hinweist, dass ihr Überblick nicht vollständig sei.

„Auf Grundlage unvollständiger Daten des Portals die Behauptung aufzustellen, dass die nächsten freien Plätze in Frauenhäusern für Ingolstadt über 200 Kilometer entfernt seien, entspricht nicht den Tatsachen und dem Anspruch einer korrekten Darstellung“, heißt es aus der Pressestelle.