Sommer in der Stadt
Idyll im Osten der Stadt: Der Mailinger See ist Erholungsort für Ruhesuchende und beliebter Freizeittreffpunkt

25.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:27 Uhr

Hier lässt es sich gut aushalten und die Ruhe genießen: Tagsüber ist der Mailinger See ein beliebter Rückzugsort für Menschen, die Erholung und Stille suchen. Foto: Brandl

Ein Stück Kiesstrand als Badezone, ein breiter Steg, der ins Wasser führt, das sanfte Rauschen der Bäume und Büsche, die den See bis ans Ufer dicht säumen und Ruhe pur, wohin das Ohr auch lauscht: So heißt der Mailinger See, bekannt auch als Biendlweiher, seine Gäste unter der Woche am Nachmittag willkommen.

Wer um diese Zeit, mitten im August, einen gemütlichen Badeausflug an ein naturnahes Gewässer unternehmen möchte und dabei vor allem Stille, Erholung und ein wenig Abgeschiedenheit sucht, ist in der Mailinger Aue am richtigen Ort.

Das Naherholungsgebiet im Osten der Stadt erscheint wie ein schimmerndes Kleinod unter den großen stadtnahen Seen und Weihern, die in den Sommermonaten zahlreiche Badegäste und Sonnenhungrige zu einem Kurzurlaub anlocken. Ein Lokal in Ufernähe, einen Spielstrand oder einen Bootsverleih sucht man hier zwar vergebens. Die Gäste, die sich am Nachmittag hier aufhalten, haben aber ohnehin anderes im Sinn, als im Liegestuhl auf der Terrasse bei einem Cocktail die Aussicht zu genießen oder in einem Kahn über das Wasser zu gleiten. Sie erfrischen Geist und Seele lieber an der naturbelassenen 24 Hektar großen Idylle, die der Mailinger See und der Park um das Gewässer aufbieten.

Entspannt in die Sonne blinzeln

So wie Manuela und Robert Elsner, die sich in Badekleidung am Steg niedergelassen haben und entspannt in die Sonne blinzeln. Gesellschaft leistet ihnen ihre Bekannte Eva Schmied. „Wir haben nur 100 Meter bis hierher, deswegen kommen wir gerne einmal spontan für zwei Stunden und genießen die Ruhe“, sagt Manuela Elsner. Schmied stimmt ihr zu. „Es fühlt sich an wie ein Privileg, einen See so nah vor der Tür zu haben“, ergänzt sie.

In den Sommermonaten kommt hier am Abend, wenn sich die Badegäste zurückgezogen haben, offenbar das jüngere Publikum zum Feiern zusammen. „Dann ist hier viel los – Rambazamba“, sagt Robert Elsner. Er beklagt, dass danach oft viel Müll zurück bleibe. Auch die erloschenen offenen Feuerstellen, die sich als schwarze Flecken im Gras abzeichnen, lassen von den Treffen am See etwas erahnen.

Spiel- und Sportplätze, Jugendtreffpunkt und Grillplatz

An diesem Tag wirkt die Mailinger Aue, zu der auch Spiel- und Sportplätze, eine Liegewiese mit Obstbäumen, ein Jugendtreffpunkt, ein Grillplatz und ein Pavillon gehören, allerdings relativ aufgeräumt und lädt ein, sich verschiedenen Freizeitaktivitäten zu widmen, bei einem Bad abzukühlen und Natur aus nächster Nähe zu erleben: Auf dem Weg zum Ufer, der durch einen hoch bewachsenen Grünstreifen führt, schwebt plötzlich eine Libelle surrend im Tiefflug vorbei, und hoch über der Wiese, die – wie so viele andere Grünflächen – sichtlich unter der Hitze und der damit verbundenen Trockenheit zu leiden hat, zieht ein Greifvogel, der offenbar nach Beute späht, segelnd seine Kreise.

Wer sich nicht daran stört, dass die Gebäude der Müllverbrennungsanlage vereinzelt ein Stück weit über die Wipfel der Bäume ragen und vom Kiesstrand aus als graue Silhouette entfernt wahrnehmbar sind, der kann sich ansonsten auf einen ungetrübten Aufenthalt am Biendlweiher freuen.

DK