Ingolstadt
Großes Theater als Gemeinschaftsprojekt

Bau-mit-Aktion des Südwind Festivals: Schüler der Pestalozzi Mittelschule schreinern Sitzflächen aus Holz

25.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:54 Uhr

Die Bauteile nehmen Gestalt an: Die Schüler der achten Klasse der Mittelschule an der Pestalozzistraße fertigen Sitzflächen aus Holz für das Theaterfestival Südwind. Fotos: Eberl

Es wird gehämmert, geschraubt, geschliffen und gebohrt: Schon beim Betreten des Ganges der Mittelschule an der Pestalozzistraße ist zu hören, dass hier fleißig gewerkelt wird.

Die Schüler der achten Klasse bauen Sitzbänke, Schaukelstühle und Hocker aus Holz. Sie sind Teil des sogenannten Bau mit!-Projekts des Theaterfestivals Südwind, das von 29. Juni bis 8. Juli stattfinden wird.

Während des Festivals und darüber hinaus wird es vor dem Stadttheater eine kleine Open-Air-Bühne mit zahlreichen Sitzplätzen geben und einer langen Rampe – das Herzstück des Projekts. So wird ein barrierefreier Zugang zum Theater geschaffen, erklärt Jens Burde. Er ist bildender Künstler und Designer und übernimmt die künstlerische Leitung des Projekts. „Es soll ein lebendiger Ort direkt vor dem Theater entstehen. Ein Treffpunkt für alle Menschen mitten in der Stadt.“

An diesem Vormittag unterstützt er die Schüler der Mittelschule; er gibt Tipps und packt auch selbst mit an. In den kommenden Wochen wird er noch einige Stunden damit verbringen, die Pläne von Bühne und Rampe zu erklären. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass rund 100 Menschen an dem Bau des Festivalgeländes beteiligt sind. Neben Schülerinnen und Schülern verschiedener Schulen, Jugendzentren, dem Caritas Zentrum Sankt-Vinzenz und dem Piustreff werden unter anderem Mitglieder des Lions-Club Ingolstadt verschiedene Bauteile im Rahmen der Mit-mach-Aktion fertigen. „Unterschiedlichste Menschen kommen zusammen und erschaffen gemeinsam etwas“, sagt Burde. Eigentlich hätte das Theaterfestival schon vergangenes Jahr stattfinden sollen; doch Corona machte den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung. „Dafür hatten wir jetzt mehr Zeit und konnten das Projekt weiter ausbauen und perfektionieren.“

Die Sitzflächen aus Holz sollen die Gäste zum Verweilen einladen, sagt Nicole Titus, Organisationsleitung des Projekts. Außerdem gebe es auf dem Festivalgelände Skate- und Parkour-Elemente. Die Crew des Trendsportzentrums Halle 9 stellt Skateboards, Scooter, Schoner und Helme zur Verfügung; bei Bedarf geben sie allen, die das Skaten ausprobieren möchten, Hilfestellung. Während des Festivals wird es noch weitere Mit-mach-Projekte geben: Mal- und Bauaktionen sowie Tanz-, Kletter- und Skate-Workshops.

Auf der Open-Air-Bühne wird während des Südwind Theaterfestivals ein abwechslungsreiches Programm stattfinden – von Theateraufführungen über Konzerten bis hin zu Poetry-Slams. Doch bis dahin haben Jens Burde und Nicole Titus noch einiges zu tun.

So wie auch die Schüler der Pestalozzi-Mittelschule und ihre Technik- und Kunstlehrerin Katharina Hetzer. Sie erzählt: „Anfangs konnten sich die Schüler nur schwer vorstellen, wie das mit der Rampe letztlich aussehen soll. Aber inzwischen sind sie stolz auf das, was sie schon gebaut haben.“ Die Bauteile nehmen Gestalt an: Bei den Schülern kommt das Projekt gut an. „Mir macht es Spaß, mit Holz zu arbeiten“, erzählt der 14-jährige Laurin, „wir sind ein Teilstück von etwas Großem.“

Am 23. Juni treffen sich dann alle Gruppen mit ihren selbst gebauten Modulen vor dem Theaterplatz. „Da werden dann die einzelnen Bauteile vereint“, erklärt Burde. Wie bei einem Puzzle – wenn hoffentlich alles zusammenpasst. „Wenn alle so genau gearbeitet haben wie wir hier“, ergänzt Laurin, „dann wird es auch klappen.“

DK