Kneippverein sitzt auf dem Trockenen
Gesperrtes Schwimmbecken: Senioren können seit Monaten keine Wassergymnastik betreiben

16.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:56 Uhr

Das Lehrschwimmbecken in der Pestalozzischule ist in die Jahre gekommen und muss repariert werden. Der Kneippverein kann es deshalb seit Monaten nicht mehr nutzen. Er fürchtet jetzt um seine Mitglieder. Foto: Brandl

Beim Kneippverein Ingolstadt bangt man derzeit um den Verbleib der älteren aktiven Mitglieder. Der Grund: Seit Ende Juli vergangenen Jahres kann die Wassergymnastik nicht mehr angeboten werden, weil das dafür genutzte Lehrschwimmbecken an der Pestalozzischule seitdem gesperrt ist und repariert werden muss.

Für die Senioren – betroffen sind rund 40 Personen – sei die Wassergymnastik jedoch oftmals der einzige Sport, den sie noch ausüben könnten, heißt es vom Verein.

Dessen Vorsitzender hat sich jetzt mit einem Antrag an den Bezirksausschuss (BZA) Nordost gewandt, um auf die für die Kneipper unbefriedigende Situation aufmerksam zu machen. Er befürchte eine Kündigungswelle, sollte sich nicht bald eine Lösung für das Problem abzeichnen, heißt es darin.

„Das könnte dem Verein das Genick brechen“, sagte er in der Sitzung und richtete einen Appell an die Stadt, sie möge dafür sorgen, dass das über 40 Jahre alte Becken baldmöglichst instand gesetzt wird. Beim BZA stieß das Ansinnen auf Verständnis und der Antrag auf breite Zustimmung, zumal auch deshalb, weil vor geraumer Zeit bereits die sanitären Anlagen in dem Anbau an das Schulgebäude erneuert worden sind, wie sich in der Sitzung herausstellte.

Einstimmig beschlossen wurde die Stellung eines Antrags an die Verwaltung, in dem sich das Stadtteilparlament für den Erhalt der Lehrschwimmbäder in seinem Bezirk (ein weiteres gibt es an der Lessingschule, dieses ist derzeit jedoch auch außer Betrieb, hieß es) einsetzt.

Die Verwaltung solle dazu ein Konzept für die Sanierung erstellen und den BZA über die Kosten informieren, hieß es weiter. Das Thema – so wurde in der Sitzung bekannt – soll demnächst auch im Stadtrat behandelt werden. Der Verein verwies auf den gesundheitlichen Aspekt der Wassergymnastik und die seit Monaten fehlende Lebensqualität für die Aktiven. „Auf ein neues zentrales Lehrschwimmbecken können wir leider nicht warten“, heißt es in dem Antrag. Es stehe unter anderem zu befürchten, dass der neue Standort für viele Senioren nicht optimal erreichbar wäre und bestehende Becken aufgelöst würden.

Die Verwaltung unterrichtete den BZA über die Planung, den Kreuzungsbereich Kurt-Huber-Straße / Regensburger Straße aufzuwerten. Die Maßnahme soll im zweiten Halbjahr erledigt werden. Vorgesehen ist demnach unter anderem, die Fahrspurbreite der Regensburger Straße auf die Regelbreite von 6,5 Meter zu reduzieren und die Bushaltestelle sowie den Fußgängerüberweg mit Ampel stadtauswärts auf die westliche Seite zu verlegen und barrierefrei zu gestalten.

Um die Querung zu erleichtern, ist vorgesehen, den ruhenden Verkehr neu zu ordnen und fünf straßenbegleitende Parkplätze in Längsrichtung mit Rasenfugenpflaster zu befestigen. Zusätzlich sollen fünf Bäume auf der nordwestlichen Seite zwischen Straße und Radweg gepflanzt und der Bereich zwischen den Verkehrsräumen durch Unterpflanzung begrünt werden.

Auf der südöstlichen Seite ist vorgesehen, weitere neun Bäume mit Bodendeckern zu pflanzen. Sie trennen dann die Fahrspur des Autoverkehrs von der des Radverkehrs. Die Grünflächen werden mit Granitborden eingefasst. Die Rad- und Fußwegbreiten bleiben unverändert. Der Bezirksausschuss schloss sich dem einstimmig an, es wurde jedoch vorgeschlagen, auch die südliche Kurt-Huber-Straße in die Planung miteinzubeziehen.

Ein Antrag aus den Reihen des BZA sieht vor, die Goethe-straße baldmöglichst zu sanieren. Demnach stellten die Schlaglöcher ein Sicherheitsrisiko, etwa für Motorradfahrer, dar und würden zudem unnötigen Lärm verursachen. Im BZA wurde der Wunsch an die Verwaltung geäußert, die Sanierung möglichst bevorzugt anzugehen.