Bayernliga Nord
Geburtstagskind Julian Kügel wird für FC Ingolstadt II beim 1.SC Feucht zum Matchwinner

01.04.2024 | Stand 01.04.2024, 18:37 Uhr
Julian Meier

Hatte mehrfach Grund zu feiern: Geburtstagskind Julian Kügel (vorne) war in Feucht an drei FCI-Treffern beteiligt. Foto: Imago Images

Wie ein Geburtstagsgeschenk wirkte es zunächst nicht gerade. Nachdem Julian Kügel im vergangenen Sommer überraschend direkt den Sprung zu den Profis geschafft hatte, lief er an seinem Ehrentag erstmals für die Elf auf, für die er eigentlich geholt worden war: für den FC Ingolstadt II. Kügel sollte Spielpraxis sammeln, nachdem er in letzter Zeit kaum noch zum Zug gekommen war unter Michael Köllner. Aber Kügel nahm die Zurückversetzung sportlich und beschenkte sich an seinem 27. Geburtstag eben selbst.

Mit zwei Treffern und einem herausgeholten Elfmeter war der Pförringer gegen Schlusslicht SC Feucht der Matchwinner und hatte großen Anteil am 4:3(2:0)-Erfolg. „Er hat ein richtig gutes Spiel gemacht“, lobte U21-Trainer Thomas Karg. Der war wiederum erleichtert, dass seine Jungschanzer schnell wieder in die Spur gefunden hatten. Denn in der Vorwoche hatte der FCI gegen Ammerthal (1:2) einen herben Dämpfer kassiert, nachdem es in diesem Jahr bislang wie am Schnürchen gelaufen war. Fehlende Zweikampfintensität, fehlende Kommunikation auf dem Platz – davon war am Samstag nichts mehr zu spüren.

„Die Fehler, die wir gegen Ammerthal gemacht haben, haben wir heute nicht mehr gemacht. Am Ende war es ein überzeugender Auftritt“, meinte Karg nach der Partie. Es hätte sogar ein rundum gelungener Nachmittag werden können, wären da nicht die letzten fünf Minuten gewesen. Da nämlich hätte der FCI den Sieg fast noch verspielt; die beiden späten Gegentreffer hinterließen einen faden Beigeschmack. Zu sehr wollte Karg den Ärger über die schlechte Schlussphase aber nicht thematisieren: „Wenn du in der 90. Minute nochmal zwei Gegentore kassierst, bleiben diese Minuten häufig hängen. Aber davon machen wir uns frei. Wir sind froh, dass wir drei Punkte geholt haben.“

Von Anfang an waren die Schanzer die dominierende Mannschaft. Chancen gab es zuhauf, nur Kapital konnten die Ingolstädter zunächst keines schlagen. „An der ein oder anderen Stelle ist uns wieder ein wenig die Zielstrebigkeit abgegangen“, monierte Karg.

Das änderte sich allerdings in der 24. Minute, als Kügel einen abgefälschten Schuss von Benedikt Schwarzensteiner noch leicht touchierte und dem Ball so die entscheidende Richtungsänderung gab – die Kugel trudelte zum 1:0 ins Netz. Kurz vor der Pause holte der nun 27-Jährige einen Elfmeter heraus, den Valentin Hoti zum 2:0 verwandelte (42.).

Nach der Pause dann dasselbe Bild: Der FCI dominierte das Spielgeschehen und ließ Feucht gar nicht erst ins Spiel kommen. Nach Vorlage von Jeroen Krupa erhöhte Kügel auf 3:0 (52.) – es roch nun eher nach einem Schützenfest. Doch als kurz darauf Kapitän Fabian Cavadias ein Eigentor unterlief (55.), drohte das Spiel plötzlich zu kippen. Feucht hätte beinahe auch noch das zweite Tor nachgelegt, doch nach dem Kopfballtreffer von Krupa zum 4:1 (62.) verlief wieder alles in geordneten Bahnen für den FCI. Bis eben kurz vor Schluss zunächst Johannes Birkl nicht mehr an einen zu kurzen Rückpass rankam und Nico Wessner im Eins-gegen-eins gegen Markus Ponath eiskalt blieb (89.) und nur zwei Minuten später Wessner im Strafraumgewühl auch den dritten Treffer für Feucht markierte.

Rund 80 gute Minuten stehen damit insgesamt etwa zehn schlechte gegenüber – ein Verhältnis, mit dem Coach Karg letztlich leben kann: „Wir müssen schauen, dass wir in Zukunft die Konzentration die komplette Spielzeit hochhalten, damit uns das nicht nochmal passiert. Aber am Ende des Tages zählen im Fußball Ergebnisse.“

Apropos Ergebnisse: Die weiteren Resultate des Spieltags dürften den FCI ebenfalls freuen. Weil sowohl Eichstätt als auch Hankofen-Hailing ihre Spiele verloren, beträgt der Rückstand der Schanzer auf den Spitzenplatz nur noch fünf Punkte. Ob da noch was geht? Bevor es unter der Woche (9. April) zum direkten Duell mit den Eichstättern kommt, treten die Ingolstädter am kommenden Samstag (14 Uhr) aber erstmal gegen Fortuna Regensburg an – mit oder ohne Kügel.

FC Ingolstadt II: Ponath – Nuhanovic (69. Riedl), Cavadias, Birkl, Schwarzensteiner, Souleymane – Drakulic (55. Sekulovic), Götzendörfer (69. Casale), Hoti (55. Udebuluzor), Krupa (86. Wiezorrek) – Kügel.
Tore: 0:1 Kügel (24.), 0:2 Hoti (42./Foulelfmeter), 0:3 Kügel (52.), 1:3 Cavadias (55./Eigentor), 1:4 Krupa (62.), 2:4 Wessner (89.), 3:4 Wessner (90.+1). – Schiedsrichter: Haase (Burglengenfeld). – Zuschauer: 93.