Ingolstadt
Gebratene Nudeln mit dem ERC-Coach

Zehn Audi-Mitarbeiter freuen sich über den Besuch der Panther ganz besonders

15.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:39 Uhr
Julian Meier

Kurz vor dem Start in die Eishockey-Saison hat die Mannschaft des ERC Ingolstadt in voller Stärke bei Audi vorbeigeschaut, mit Fans gegessen und eine exklusive Werkführung bekommen. Fotos: Audi

Ein Geburtstagsständchen von der versammelten Mannschaft des ERC Ingolstadt hat Andreas Semmler auch noch nicht bekommen. Zumindest bis Dienstagmittag – da nämlich geben die Panther exklusiv für das Geburtstagskind ein „Happy Birthday“ zum Besten.

Kurze Zeit später sitzt der 31-Jährige in der Betriebskantine und plaudert mit Headcoach Mark French, Goalie Kevin Reich und Stürmer Philipp Kraus über alles Mögliche – von seinem Job bis hin zu den Hassvereinen der Eishockey-Profis.

Zehn Mitarbeiter haben bei Gewinnspiel gewonnen

Semmler ist einer von zehn Audi-Mitarbeitern, die bei einem internen Gewinnspiel ein gemeinsames Mittagessen mit dem ERC gewonnen haben. In drei Sätzen sollten Interessenten erklären, warum sie unbedingt an einem Essen mit den Panthern teilnehmen wollen. Die zehn überzeugendsten Antworten wurden schließlich ausgewählt. Die Aktion war relativ kurzfristig: Am Dienstag vor einer Woche wurde das Gewinnspiel ausgeschrieben, am Freitag war bereits Einsendeschluss. Und an diesem Dienstag wiederum fährt schon der Mannschaftsbus des ERC auf der Piazza vor.

Für das DEL-Team ist der Besuch bei Audi einer der letzten bequemen Termine, bevor es ernst wird. Am Freitagabend beginnt die neue Saison mit der Auswärtspartie in Düsseldorf. Dafür trainieren die Panther bereits fleißig – auch am Dienstag. Um 8.15 Uhr war das Team zusammengekommen. Nach Kraft- und Eistraining hatten die Spieler nur eine halbe Stunde Zeit, um sich zu duschen, bevor es um 12.15 Uhr weiter zu Audi ging. Neben dem Mittagessen standen auch noch eine Werksführung und eine Autogrammstunde für Mitarbeiter an.

Mittagessen mit ERC-Stars

Nach der Begrüßung und dem Geburtstagsständchen bekommt jeder der Gewinner drei Teammitglieder zugeteilt, mit denen er oder sie das Mittagessen verbringen darf. Auch Günther Gerl (55) aus Gaimersheim ist dabei. Er ist seit 18 Jahren ERC-Fan, als er durch einen Freund zum Eishockey kam. Seitdem ist er den Panthern treu geblieben. Zur Belohnung darf er mit Sportdirektor Tim Regan losziehen. „Servus, Griasde“, begrüßt ihn dieser. „Geh’n ma“, sagt Gerl, winkt und die Vierergruppe zieht los.

In der Kantine herrscht normales Treiben, die blaue Gruppe der Eishockeystars findet kaum Beachtung. Einzig zwei Flaggen mit dem ERC-Logo zeugen von der prominenten Anwesenheit. Der Teller vor Andreas Semmler mit den gebratenen Nudeln wird nicht leerer, denn er ist beschäftigt. Beschäftigt damit, sich mit seiner Gruppe zu unterhalten. Auf Englisch, damit auch der kanadische Coach French etwas versteht. Schon als kleiner Junge wurde der Mendorfer zum Fan der Panther. Auch bei ihm waren es die Freunde, die ihn zu einem Spiel mitgenommen haben. Seit Corona war er nicht mehr in der Saturn-Arena. „Aber das ist jetzt eine extra Motivation, mal wieder hinzugehen“, sagt er.

Exklusives Erlebnis

Bei den Gesprächen geht es dann auch gar nicht so sehr um Eishockey, sondern viel mehr um Alltägliches. Günther Gerl ist jedenfalls begeistert: „Es war richtig cool. So wird man die Spieler nicht oft erleben.“ Die Profis zeigen Interesse daran, was die Audi-Mitarbeiter machen. Eben nicht so abgehoben wie manch andere Sportler. „Die sind richtig cool drauf, ganz locker. Wie ganz normale Menschen“, sagt Gerl.

Für die Panther ist es trotzdem eine Pflichtveranstaltung. „Direkt nach dem Training ist man schon kaputt“, sagt ERC-Stürmer Kraus. Beschweren will er sich aber nicht: „Die Leute müssen noch bis fünf arbeiten. Wir müssen uns nur das Werk anschauen.“ Noch dazu sei es schön, die Fans persönlich kennenzulernen. Und auch mal zu sehen, wie Autos produziert werden – die Autos, die er und seine Mitspieler fahren. Kraus fährt übrigens einen A3.

Nach dem Essen geht es dann zum obligatorischen Gruppenfoto vor dem Mannschaftsbus. Auf dem Weg dahin ergattert Andreas Semmler noch einen Fanschal und ein Käppi, das er von seiner Gruppe signieren lässt. Platz finden werden die Erinnerungsstücke in seiner Gartenhütte, wo auch schon verschiedenste Trikots eingerahmt sind. „Das war natürlich außergewöhnlich. Das werde ich nie vergessen“, schwärmt er. Nach dem Foto trennen sich schließlich die Wege; die Profis fahren los zur Werksführung. Für die Audi-Mitarbeiter geht es dagegen zurück an den Arbeitsplatz. Die Mittagspause ist vorbei.