Menschen statt Profite
Fridays for Future Ingolstadt beteiligt sich am Klimastreik

21.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:28 Uhr

Demonstrieren für die Zukunft: Die Bewegung Fridays for Future kritisiert, dass die Politik die Themen Corona, Inflation, Krieg in der Ukraine und Klimakrise getrennt voneinander betrachtet. Um darauf aufmerksam zu machen, beteiligen sich die Aktivisten am internationalen Klimastreik. Foto: Hauser (Archiv)

Der internationale Klimastreik am Freitag, 23. September, wird auch in Ingolstadt stattfinden: Unter dem Motto #PeopleNotProfit hält die Aktivistengruppe Fridays for Future um 14 Uhr eine Versammlung auf dem Theaterplatz ab.

Die Klimakrise steht derzeit nicht ganz oben auf den To-Do-Listen der Politik, so eine Pressemitteilung von FFF Ingolstadt. Das liege vor allem daran, dass Corona, die Inflation und der Krieg in der Ukraine dort aktuell dominieren. Diesen Umstand kritisieren die Klimaaktivistinnen und -aktivisten stark:„Der offensichtliche Fehler, den die Politik macht, ist, dass sie diese Themen getrennt voneinander betrachtet und behandelt. Dabei hängen sie stark zusammen und können nur gemeinsam gelöst werden. Wir müssen daran arbeiten, dass unsere Aktionen gegen Probleme wie die Inflation klimagerecht sind. Zum Beispiel ein massiver Ausbau des ÖPNVs, den man billig nutzen können muss, sodass Menschen nicht auf ihr Auto angewiesen sind, denn mit dem Krieg, der Inflation und der Klimakrise werden die Preise unberechenbar bleiben, die wir für Treibstoff blechen müssen“, so Theresa Langer von Fridays for Future Ingolstadt.

Forderung: Politik soll sich am Menschen orientieren

Zudem fordern die Klimaschützer, dass sich die Politik nicht an Profiten, sondern an den Menschen orientiert. Katharina Hacker meint hierzu: „Auf der ganzen Welt können wir beobachten, wie Menschenrechte, Klimagesetze oder andere Richtlinien ignoriert werden, weil sie dafür sorgen, dass Profite von Unternehmen weniger stark wachsen.“ Während manche Unternehmen, die auf Kosten der Umwelt und der Menschen im globalen Süden produzierten, vom Staat in der Krise massiv unterstützt würden, müssten viele Menschen am Existenzminimum oder darunter leben, so die Aktivistin. „Nicht nur im globalen Süden, sondern zunehmend auch hier in Deutschland.“ Währenddessen würden andere noch durch die Pandemie profitieren – „und Ölkonzerne lassen die Preise deutlich stärker steigen, als sie müssten. Das ist absolut ungerecht“, so Hacker weiter. „Wir gehen am Freitag auf die Straße, um dafür zu kämpfen, dass Menschen sich es leisten können, klimafreundlich zu leben, und wir nicht darüber reden, warum Maxi Mustermensch jetzt nicht mit dem Zug zur Arbeit fährt, sondern mit dem Auto. Deshalb die Forderung: Es müssen politische Entscheidungen her, das Wirtschaftssystem muss sich radikal ändern. Wir brauchen keine Kritik an den einzelnen Menschen!“

Unterstützt von einigen anderen Gruppen geht die Bewegung am Freitag auf die Straße – und zwar nicht nur in Ingolstadt, sondern auf der ganzen Welt, teilt die Aktivistengruppe mit.