Ende der Sturmflaute
FCI-Torjäger Mause vor Duell beim BVB II: „Ich will Torschützenkönig werden“

13.04.2024 | Stand 13.04.2024, 21:02 Uhr

Bei ihnen läuft’s wieder: FCI-Torjäger Jannik Mause (links) hat im Toto-Pokal seine sechs Spiele währende Torflaute überwunden, Pascal Testroet leitete zwei Treffer ein und erzielte das 3:0 per Handelfmeter. Auch beim 1:1 im Hinspiel gegen den BVB II hatte das Duo für den Ausgleich gesorgt. Foto: Bösl

„Konkurrenz belebt das Geschäft“, bemüht Michael Köllner vor dem Gastspiel des FC Ingolstadt bei Borussia Dortmund II an diesem Samstag (14 Uhr/Magenta Sport) eine Floskel.



Der FCI-Trainer tut dies nicht umsonst. Zum einen hat er in dieser Saison nach vielen Personalproblemen erst seit Kurzem die Qual der Wahl, zum anderen schürt er den Konkurrenzkampf, damit die Schanzer nach der verpassten Teilnahme am Aufstiegskampf wenigstens noch einen versöhnlichen Abschluss hinbekommen. „Wir wollen alles tun, damit die Zuschauer in den letzten sechs Spielen auf ihre Kosten kommen und wir am Ende ein Stück weit die Euphorie für die nächste Saison schüren können“, sagt Köllner vor dem Duell der beiden punktgleichen Tabellennachbarn.

Grönning macht Mause Platz streitig

Zwei, die den Konkurrenzkampf besonders spüren und sich zuletzt offenbar anspornten, sind die beiden Stürmer Jannik Mause und Sebastian Grönning. Als Platzhirsch Mause (17 Treffer) etwas schwächelte und sechs Spiele lang in der 3. Liga nicht traf, sprang der Winterneuzugang aus Dänemark in die Bresche und sicherte zuletzt als Joker die Punkte beim 3:0 in Unterhaching und 1:1 gegen Bielefeld. Bei seinen neun Drittliga-Einsätzen kommt der 27-Jährige bereits auf vier Tore und macht damit Werbung dafür, dass sich die Schanzer für eine Vertragsverlängerung entscheiden – die Option dafür liegt beim FCI.

Zusätzlich waren beide Stürmer auch im Toto-Pokalhalbfinale in Illertissen (4:1) erfolgreich, Mause sogar zweimal, doch zählte ein Treffer wegen angeblichen Abseits nicht, was die 25-jährige Entdeckung der Saison mächtig ärgerte. Andererseits war Mause froh, dass seine torlose Zeit zu Ende ging. „Eine Flaute ist für einen Stürmer immer blöd, weil man dann anfängt, sich ein bisschen einen Kopf zu machen“, meint der Mann aus Baesweiler bei Aachen, um sich gleich selbst zu beruhigen. „Aber wenn mir jemand vor der Saison erzählt hätte, dass ich nach sechs Wochen ohne Torerfolg gefragt werde, warum ich nicht mehr treffe, hätte ich das als sehr positiv für mich gesehen. Ich bin schon weit über mein Ziel hinaus“, meint der Führende der Torjägerliste – und das in seiner ersten Drittliga-Saison. Aber Mause will jetzt mehr. „Mein Ziel ist klar: Ich will Torschützenkönig werden und noch viele Punkte sammeln, damit wir ein schönes Saisonende haben“, sagt er.

FCI-Trainer Köllner freut sich über den Konkurrenzkampf

Aber auch Grönning hat Ansprüche und sammelt mit Toren Argumente, obwohl er bisher meistens als Joker von der Bank kommt. „Das akzeptiere ich im Moment. Wir haben einen vollen Kader, der Konkurrenzkampf ist groß. Wenn der Trainer so entscheidet, habe ich mich in diesen Momenten zu zeigen, und das habe ich gemacht“, sagt der Däne, der im Toto-Pokal von Anfang an starten durfte. „Ihn in der Jokerrolle abzustempeln würde ihm nicht gerecht werden. Er hat seinen Wert unter Beweis gestellt“, meint Köllner und gewährt Einblick in seine Überlegungen. „Das Duo Mause/Testroet ist eingespielt. Aber wenn der Gegner müde wird, dann ist Sebastian ein ganz wichtiger Spieler“, sagt der FCI-Trainer und setzt auf die sofortige Präsenz und Wucht des Dänen, der bisher nur wenige Chancen für einen Treffer brauchte. Grönning selbst sieht sich im Aufwind. „Ich habe zuletzt gut im Feld gespielt, das war bisher nicht so, und da erwarte ich selbst mehr von mir. Aber ich kann mehr zeigen und mehr für das Team tun“, sagt der 1,88 Meter große Strafraumstürmer kämpferisch.

Beide profitieren nicht zuletzt von Pascal Testroet. Seit der 33-Jährige nach seiner Fersenverletzung wieder mit von der Partie ist, kehren die Erfolge zurück. Im Toto-Pokal war der Bocholter an drei Treffern beteiligt und einmal per Strafstoß selbst erfolgreich. „Er hatte bei den Toren immer seine Füße im Spiel“, lobt ihn auch der Trainer und landet letztlich wieder beim Konkurrenzkampf. „Es ist wichtig, dass wir davon auch in Dortmund wieder profitieren, wenn jeder um seinen Platz kämpfen muss. Jeder muss für die Mannschaft einen guten Job erledigen, auch der, der von der Bank reinkommt“, sagt Köllner. Für ihn erklärt sich so auch ein Stück weit der Saisonverlauf. „Am Anfang, als wir einige Verletzte hatten, war es zu dünn. Da haben wir wichtige Punkte verschenkt, weil wir die Qualität und Durchschlagskraft nicht auf den Platz bringen konnten. Daraus müssen wir die richtigen Schlüsse ziehen“, sagt Köllner und denkt schon an die neue Saison.

DK