Der FC Ingolstadt hat einen großen Schritt Richtung DFB-Pokal gemacht. Durch einen verdienten 4:1 (2:0)-Erfolg im Toto-Pokalhalbfinale bei Cupverteidiger FV Illertissen zogen die Schanzer ins Endspiel ein und treffen dort am 25. Mai auf den Regionalliga-Spitzenreiter Würzburger Kickers.
Sollten die Unterfranken jedoch Meister in der Regionalliga Bayern werden – derzeit haben sie sieben Punkte Vorsprung –, wären sie als DFB-Pokalteilnehmer bereits qualifiziert und der FCI würde automatisch ebenfalls in die erste Pokalhauptrunde einziehen. Als Lohn dafür ist eine Einnahme von rund 215.000 Euro garantiert.
FCI-Trainer Michael Köllner, der zuvor zweimal im Toto-Pokal an Illertissen gescheitert war, zeigte sich entsprechend erleichtert und hatte gleich den passenden Spruch auf den Lippen. „Ich wollte jetzt kein Ehrenbürger in Illertissen werden und ein drittes Mal hier verlieren“, sagte der 54-Jährige mit einem verschmitzten Lachen. „Die Mannschaft hat die Bedingungen super angenommen. Nach der beruhigenden Halbzeitführung haben wir mit dem 3:0 schnell die Luft aus dem Spiel genommen.“
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Köllner änderte bei Nieselregen und winterlichen Temperaturen seine Startelf gegenüber dem 1:1 gegen Arminia Bielefeld auf fünf Positionen. Der zuletzt zweimal erfolgreiche Joker Sebastian Grönning begann im Sturm anstelle von Torjäger Jannik Mause, im Mittelfeld wählte Köllner neben Kapitän Lukas Fröde mit dem von seinen Muskelbeschwerden genesenen Benjamin Kanuric, Maximilian Dittgen und David Kopacz eine sehr kreative Variante. In der Abwehrkette ersetzte Mladen Cvjetinovic Simon Lorenz, der auf der Bank Platz nahm.
Schwerer Anfang für den FCI
Illertissens Erfolgstrainer Holger Bachthaler, der mit einer Dreierabwehrkette und einem massiven Mittelfeld agierte, konnte seine Bestbesetzung aufbieten, darunter den Ex-Ingolstädter Maximilian Neuberger und den von den Schanzern ausgeliehenen David Udogu. Letzterer machte auch gleich auf sich aufmerksam, als er sich auf der rechten Außenbahn schön durchsetzte und in die Mitte auf Tobias Rühle passte, der FCI-Keeper Marius Funk zu einer ersten Glanztat zwang (3. Minute). Kurz darauf prüfte Udogu selbst seine Ex-Teamkameraden – Funk klärte erneut (11.).
Die Ingolstädter taten sich zunächst schwer, sich dem Tor anzunähern. Vielversprechende Ansätze versandeten in der FV-Defensive, weil die Passgenauigkeit fehlte. Distanzschüsse von Dittgen (10.), Kanuric (30.) und Pascal Testroet (33.) flogen jeweils knapp über die Latte.
Sebastian Grönning erzielte erstes Tor
Doch dann führte ein gelungener Angriffszug über vier Stationen zum Erfolg. Testroet bediente Marcel Costly auf der rechten Seite, dessen Flanke verlängerte Dittgen per Hacke auf Grönning, und der Mittelstürmer staubte zum 0:1 ab – der Däne hatte wieder zugeschlagen (34.). Fünf Minuten später ein ähnlicher Spielzug. Dieses Mal initiierte Fröde die Aktion mit einem weiten Pass auf Testroet, der auf Kopacz flankte, und der 23-Jährige traf zum 0:2 (39.).
Ein Treffer von Dittgen zum vermeintlichen 3:0 hätte beinahe die zweite Halbzeit eröffnet, doch der Unparteiische erkannte das Tor zurecht wegen einer Abseitsstellung nicht an (47.). Den dritten Treffer erzielte Testroet per Handelfmeter (58.). Nach einigen vergeblichen Versuchen gelang Furkan Kircicek der Ehrentreffer für die Gastgeber (81.). FCI-Torjäger Mause ließ noch das 4:1 folgen (84.).
Jetzt können die Ingolstädter schon mal mit einem Auge auf den DFB-Pokal schielen. „Wir sind froh, dass wir diese Aufgabe so gelöst haben. Es ist wichtig, dass wir in diesem Wettbewerb sind. Wir wollen im August im Lostopf sein“, meinte Köllner.
FV Illertissen: Thiel - Neuberger, Zeller, Jeck - Udogu, Pudic, Sejdovic, Kilic (79. Omore), Fundel (79. Gölz) - Rühle (69. Helmer), Glessing (80. Gabriele).
FC Ingolstadt: Funk - Costly (66. Deichmann, 78. Schröck), Cvjetinovic, Malone, Guwara - Kopacz, Fröde, Kanuric (60. Kayo), Dittgen - Testroet (70. Mause), Grönning (70. Drakulic).
Schiedsrichter: Knauer (Issing). – Zuschauer: 375. – Tore: 0:1 Grönning (34.), 0:2 Kopacz (39.), 0:3 Testroet (58./Handelfmeter), 1:3 Kircicek (81.), 1:4 Mause (84.).
