Ingolstadt
Fachkräfte gesucht! Hier sind sie

Staatliche Berufsschule 1 verleiht erfolgreichen Auszubildenden Staatspreise und Fachabiturzeugnisse

28.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:38 Uhr

Mit einem Notendurchschnitt zwischen 1,0 und 1,5 schlossen 110 Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Berufsschule 1 ihre Ausbildung ab und erhielten dafür den Bayerischen Staatspreis. Wegen der Corona-Pandemie kam nur ein Teil zum Festakt. Rechts: Schulleiter Johannes Sommerer. Zweite von links: Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll. Fotos: Silvester

Als die Jugendlichen im September 2019 ihre Berufsausbildung begannen, war die Welt in Deutschland noch eine andere: ziemlich in Ordnung. Dann kamen die Corona-Lockdowns. Sie trafen die Berufsschulen besonders hart, weil zusätzlich zum Online-Unterricht auch einige Ausbildungsbetriebe schließen mussten, etwa in der Hotellerie. Seit 2019 lernten zum Beispiel an der Staatlichen Berufsschule 1 in Ingolstadt 37 angehende Hotelfachfrauen und Hotelfachmänner sowie 30 Köchinnen und Köche. Alle machten in der schwierigen Zeit ihren Weg. So wie Hunderte weitere Auszubildende an der Berufsschule 1.

856 haben sie in diesem Jahr erfolgreich absolviert. 110 junge Leute schafften einen Notendurchschnitt von mindestens 1,5. Sie wurden dafür mit dem Bayerischen Staatspreis ausgezeichnet. 425 Lehrlinge erreichten den Mittleren Schulabschluss. Das Kollegium und Gäste ließen in einer Feierstunde in der Berufsschule die jungen Fachkräfte hochleben.

„Bildung schafft Innovation“ – das stand groß über der Bühne. Der Leitgedanke der Rede von Schulleiter Johannes Sommerer, die auch eine Laudatio war: „Sie haben herausragende Ergebnisse erzielt! Sie haben in einer Zeit, die wegen Corona von großen Herausforderungen geprägt war, mit Zielstrebigkeit, Engagement und Ausdauer viel geleistet und hinter sich gebracht.“ Jetzt seien sie „Fachkräfte, die in allen Branchen sehr gefragt sind und über vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten verfügen“. Eine gute Ausbildung „kann ein Karrieresprungbrett sein“, sagte Sommerer. Er dankte dem gesamten Team seiner Schule und den zahlreichen Ausbildungsbetrieben. Der Berufsschuldirektor vergaß auch nicht, lobend zu erwähnen, dass sich die Stadt Ingolstadt wie immer finanziell an den Geschenken für die Staatspreisträger beteiligt. Das hörte Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll gerne.

Auch sie würdigte die „sehr, sehr gute Bilanz“ der Prüfungsergebnisse in den an der Schule im Zeughaus unterrichteten Berufen „von B wie Bäcker / Bäckerin bis Z wie Zimmerer / Zimmerin“; einen Beruf mit A gibt es hier nicht. 14-mal sei die Note 1,0 erreicht worden. Nicht zuletzt hätten die jungen Leute in den drei Jahren „auch Teamfähigkeit und Kollegialität eingeübt – das wird in Ihrem Berufsleben von Nutzen sein“.

18 Schülerinnen und Schüler wurden für eine außergewöhnliche Leistung geehrt: Sie absolvierten parallel zu ihrer Berufsausbildung das Fachabitur. Dazu bedarf es eines starken Willens, denn der Weg zur Fachhochschulreife führt über zwei Mal Unterricht pro Woche am Abend sowie an einigen Samstagen. An der Berufsschule 1 hat jetzt der zweite Jahrgang über den Zweig „Berufsschule Plus“ das Fachabitur erreicht.

Darunter die Schüler Lorenz Branner und Robert Obermeier (die beide bei Continental in Ingolstadt gelernt haben). Sie dankten in ihrer gemeinsamen Rede „für drei schöne Jahre“, in denen sie viele angenehme Erfahrungen gemacht hätten und manches Hindernis überwinden mussten, Stichwort Corona. Mit „Durchhaltevermögen und Willensstärke“ sei das zu schaffen gewesen. Auch Sylvia Hack, die Koordinatorin der Berufsschule Plus, lobte die 18 Fachabiturienten. Sie werden auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt sein. So wie alle, die an diesem Tag geehrt wurden.