Langenbruck
Erstmals eine Frau an der Spitze

Anja Kothmeier löst Hermann Thalmeier als Vorsitzenden der Langenbrucker Theaterbühne ab

10.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:27 Uhr

Ein besonderer Abschied: Der langjährige Vorsitzende Hermann Thalmeier (Dritter von links) gab sein Amt ab, das nun von Anja Kothmeier übernommen wird. Es gratulierten Ehrenmitglied Hellmuth Hammerl (links) und zweiter Vorsitzender Ernst Diehl (rechts). Foto: Vogl

Der Generationenwechsel ist geglückt: Als die 38. Jahresversammlung der Langenbrucker Theaterbühne in der Pfarrer-Höfler-Halle um 22.30 Uhr endete, hatte mit Anja Kothmeier erstmals eine Frau den Vorsitz übernommen. Sie löste bei den Neuwahlen den langjährigen Vorsitzenden und Gründungsvater der Theaterbühne Hermann Thalmeier ab. Auf Initiative von Thalmeier hin war der Verein am 8. August 1986 gegründet und über die Jahre hinweg konstant aufgebaut worden.

Die Versammlung der Theaterbühne war gut organisiert: Für alle Ämter standen Kandidaten zur Verfügung, und die Neuwahl erfolgte zügig und stets einstimmig. Die neue Vorsitzende Anja Kothmeier wurde von den rund 60 wahlberechtigten Mitgliedern einstimmig gewählt. Zweiter Vorsitzender blieb Ernst Diehl. Als Spielleiter fungiert auch in Zukunft Fabian Grabich. Um die Kasse kümmert sich wieder Thomas Weiher, Kassenprüfer sind Alfred Kasonits und Verena Quaschner. Schriftführerin bleibt Eva Schretzlmeier. Das Amt des Jugendleiters behält Thomas Ippi, das Amt des Öffentlichkeitsreferenten bekleidet weiter Armin Thalmeier. Die vier Beisitzer sind Ronja Laub, Vinzenz Kamm, Christine Willmann und Katja Heckner.

Der scheidende Vorsitzende Thalmeier hatte vor der Wahl noch kurz auf das vergangene Vereinsjahr zurückgeblickt. Auftritte fanden aufgrund der Pandemie nicht statt. Dafür hat sich bei der Regelung für die Versammlungsstättenverordnung, von welcher die Theaterbühne betroffen ist, eine Einigung abgezeichnet. Nachdem die Besucherzahl auf bis zu 200 beschränkt wurde, fällt die Pfarrer-Höfler-Halle nicht mehr in die Versammlungsstättenverordnung. Damit fallen einige Auflagen weg. Der langjährige Vorsitzende wies darauf hin, dass von 22. bis 24 Juli die Bayerischen Jugendtheatertage heuer in Langenbruck stattfinden. Leider seien bisher nur wenige Anmeldungen eingegangen.

Für 2023 ist geplant, im Januar einen Dreiakter von Peter Landstorfer aufzuführen. Das Stück heißt „Der Mascara“. Für März sei das Theaterstarkbierfest von 2019 als Wiederholungsprogramm geplant. Weiter wird vom Verein auch an ein Kinder- und Jugendtheater oder ein Märchen gedacht.

Danach wandte sich der langjährige Vorsitzende an die Anwesenden – und bekam am Ende seiner Rede stehend Applaus. „Es ist an der Zeit, aufzuhören und jemand Jüngerem Platz zu machen. Solange ich noch nicht ein Stockwerk tiefer liege, kann ich mit Rat und Tat helfen, solange es mir möglich ist“, sagte Thalmeier.

Rückblickend sagte er: „Es war eine schöne und ereignisreiche Zeit, in der ich von 1986 bis 2006 als Spielleiter und von 2006 bis heute als Vorsitzender tätig war. Ich habe viele schöne Inszenierungen und Feste erlebt. Wir haben viel gearbeitet, sowohl bei Bühnenbauten als auch bei unseren Theaterproduktionen.“

Natürlich komme der Erfolg nicht von allein. Thalmeier: „Man hat viele schlaflose Nächte, viel Organisation, investiert viel Zeit. Man braucht Leidenschaft und ein Ziel, auf das man zugeht, ohne Umwege. Was mir auf diesem Weg geholfen hat, das war ein engagierter Vorstand, viele bereitwillige Theaterspieler und viele Helfer. Aber es waren auch die Kurse vom Verband Bayerischer Amateurtheater, und ich habe viele Kurse besucht.“ Abschließend dankte Thalmeier allen Unterstützern und Wegbegleitern der vergangenen Jahre.

Die neue Vorsitzende Anja Kothmeier zollte den „sehr großen Fußstapfen“ Respekt, in welche sie treten soll. Sie trug außerdem eine Laudatio auf Thalmeier vor, die der zweite Vorsitzende Ernst Diehl verfasst hatte. Darin wurde auf das langjährige Wirken des Vorsitzenden ebenso zurückgeblickt wie auf die zahlreichen erfolgreichen Aufführungen. Thalmeier hat die Theaterbühne weit über die Region hinaus bekanntgemacht und der gehobenen volkstümlichen Unterhaltung verschrieben. Er hat bei 86 Stücken Regie geführt. Ein besonderer Höhepunkt sei das Freilichttheater „Der Holledauer Fidel“ im Jahr 2016 gewesen. „Für Dich kam das Theater immer an erster Stelle“, hieß es in der Rede. Im Anschluss bekam Thalmeier einige Geschenke überreicht.

Ehrungen für 25 Jahre aktive und passive Mitgliedschaft erhielten Martin Thalmeier, Johannes Kaiser, Gerhard Haas, Georg Meisinger und Vorstandsmitglied Armin Thalmeier für seinen 20-jährigen Einsatz als Funktionär. Die Theaterbühne trauerte außerdem um ein verstorbenes Ehrenmitglied: Herbert Söltl verstarb 2022 im Alter von 84 Jahren.