Lieferengpässe
Eröffnung der Donautherme in Ingolstadt verschiebt sich

19.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:33 Uhr

Bei Baustellenführungen konnte man vergangenen Samstag im Rahmen des Tags der offenen Tür der Stadt einen Eindruck von den umfangreichen Arbeiten im Erlebnisbad gewinnen. Foto: Hammer

Freunde des Ingolstädter Spaßbades müssen sich weiter gedulden. Am Montag teilten die Stadtwerke mit, dass der anvisierte Eröffnungstag der Donautherme – vormals Wonnemar – nicht zu halten sein wird.



Geplant war, das Freizeitbad am 28. Oktober zu öffnen. „Der Betreiber setzt alles daran, um eine Eröffnung noch vor den Weihnachtsferien zu ermöglichen“, heißt es in der Mitteilung jetzt. Grund für die Verzögerung seien „Lieferengpässe und nicht eingehaltene Liefertermine der Zulieferer“.

Thomas Hehl, der Geschäftsführer der Freizeitanlagen GmbH, sagt im Gespräch mit dem DONAUKURIER, von den Lieferschwierigkeiten seien „einige wesentliche Komponenten“, betroffen. „Ein gutes Beispiel sind die Heizungspumpen“, erklärt er. Zunächst habe der Anbieter eine Lieferung für den 12. August versprochen. „Eine Woche später hieß es dann, es wird eher Anfang 2023.“ Derzeit werden Alternativen geprüft, so Hehl. Eventuell gibt es irgendwo Pumpen auf Lager. Durch das Fehlen einzelner Bauteile verzögerten sich in der Folge weitere Arbeitsschritte, erläutert Birgit Grübler, die Betriebsleiterin der Donautherme auf Anfrage des DK. „Viele Ausbauschritte bauen aufeinander auf.“ Man könne etwa keine Decken- oder Wandverkleidung fertigstellen, so lange die Leitungen dahinter nicht verlegt seien. Wegen dieser Unwägbarkeiten könne derzeit kein neuer Eröffnungstermin genannt werden. „Sobald verbindliche Liefertermine vorliegen, wird der neue Eröffnungstermin umgehend kommuniziert“, so die Stadtwerke.

Gesamtkosten werden mit 38 Millionen Euro veranschlagt

Die Renovierungs- und Umbauarbeiten im Ingolstädter Spaßbad haben im November 2018 begonnen und wurden – wie mehrfach berichtet – aus verschiedenen Gründen immer wieder zurückgeworfen. Gleichzeitig sind auch die Kosten stetig gestiegen. Im Juli hat der Stadtrat weitere Mittel in Höhe von sechs Millionen Euro für das Projekt freigegeben. Die Gesamtkosten werden mittlerweile mit gut 38 Millionen Euro veranschlagt. Diese jüngste Preissteigerung hat nach Angaben der Stadtverwaltung nicht primär mit den allgemeinen Preissteigerungen im Bausektor zu tun gehabt. Stattdessen habe sich „während der Arbeiten durch versteckte Mängel an Gebäude und Technik zusätzlicher Sanierungsbedarf ergeben, der zunächst nicht geplant und nicht vorhersehbar war“, hieß es im Sommer. Die derzeitigen Probleme wirkten sich allerdings nicht auf diese Kalkulation aus, versichert Hehl.

Versorgung mit Fernwärme

In Internetforen spekulieren unterdessen manche, die aktuellen Verzögerungen beim Umbau kämen der Stadt ganz gelegen, um Heizkosten beim Betrieb des Spaßbades zu sparen. Wie Oberbürgermeister Christian Scharpf am Freitag im Gespräch mit dem DONAUKURIER erklärte, werde die Donautherme – wie das Sportbad und das Hallenbad im Schulzentrum Südwest – allerdings mit Fernwärme versorgt. Diese Energie fällt unter anderem beim Betrieb der Müllverwertungsanlage und der Gunvor Raffinerie an – und zwar egal, ob sie genutzt wird oder nicht. Man spare keine wesentlichen Energiekosten, falls die Wassertemperatur in den Bädern gesenkt oder die Heizung heruntergedreht werde. Auch wenn die Preise für Fernwärme ab Oktober steigen, stehen die Kosten in keinem Verhältnis zur Preisexplosion beim Gas. Das bestätigt am Montag Birgit Grübler. Die Energie- und Stromkosten spielten bei den Überlegungen zum Öffnungstermin keine Rolle. „Wir wollen so schnell wie möglich aufmachen.“

DK