Ein großer gemeinsamer Kalender
Kulturbeirat schlägt Kulturkalender und Lösung für Plakat-Problematik vor

Gremium tagt zum zweiten Mal und taucht sich aus

28.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:22 Uhr

Die freie Kunst- und Kulturszene in Ingolstadt ist vielfältig aktiv. So wird der Art-OM-Art an der Städtischen Galerie Harderbastei mit neuen kleinen Kunstwerken bestückt. Foto: Hauser (Archiv)

Mit Kulturbeiratssitzungen ist es wie mit Pfannkuchen: Der beziehungsweise die erste misslingt immer. Nun traf sich der in diesem Jahr ins Leben gerufene Kulturbeirat am Freitagnachmittag zu seiner zweiten Sitzung – und hinterher waren die Gremiumsmitglieder viel zufriedener mit dem Verlauf als nach der ersten.

Man müsse sich eben erst finden, war nach der Sitzung von verschiedenen Teilnehmern zu hören; aber bei der zweiten Sitzung habe sich nun bereits viel klarer herauskristallisiert, wie sich die Rollen innerhalb des Beirats verteilten und welche Rolle der Beirat grundsätzlich haben soll. „Wir sind einen guten Schritt vorangekommen auf dem Weg zu einem offenen Miteinander“, erklärte Ingolstadts stellvertretende Kulturreferentin Heike Marx-Teykal nach dem Treffen: „Wir haben festgestellt: Eigentlich wollen die städtischen Kulturanbieter und die freien Kulturanbieter das Gleiche.“

Freie Ingolstädter Szene mit Themenkatalog

Beate Diao, für den Verein „Kunst- und Kulturbastei“ und somit für die „freie Szene“ im Beirat, ergänzte: „Wir müssen bei den nächsten Treffen einfach bei den Themen dranbleiben. Letztendlich profitieren beide Seiten davon.“ Im Vorfeld der Sitzung hatten sich die Vertreterinnen und Vertreter der freien Kulturszene bereits getroffen und schon eine Vorschlagsliste mit Themen erarbeitet, die nun in der Sitzung zur Sprache kamen.

Ganz oben standen dabei Kalender und Plakatierung. Zum einen war sich der gesamte Ingolstädter Kulturbeirat darin einig, dass ein einheitlicher Ingolstädter Kulturkalender oder Kulturfahrplan eingerichtet werden soll: Sowohl für die Kulturschaffenden, die mit diesem Tool verhindern können, dass zu viele Veranstaltungen gleichzeitig über die Bühne gehen, als auch für die Kulturkonsumenten, die sich so auf einen Blick eine gute Übersicht über die verschiedenen Veranstaltungen verschaffen könnten. Zum anderen war das leidige Plakatproblem mal wieder ein Thema. Bekanntlich hat sich die Stadt Ingolstadt seit 2012 an den Berliner Plakatvermarkter mediateam Stadtservice gebunden, was zur Folge hat, dass die Plakate in Ingolstadt äußerst schwer lesbar in relativ großer Höhe an Laternenmasten befestigt sind und dass für viele Veranstaltungen eine Plakatierung bei diesem Anbieter schlicht zu teuer ist. Der Vertrag läuft noch bis 2027, offenbar besteht im Moment keine Chance, aus diesem Vertrag herauszukommen.

Plakatierung ein Ärgernis

„Wenn man durch andere Städte läuft, sieht man überall Plakate für Veranstaltungen“, so Beate Diao: „Wenn man durch Ingolstadt läuft, meint man, da findet überhaupt nichts statt.“ Nun sollen Möglichkeiten ausgelotet werden, ob vielleicht bei dem einen oder anderen Leerstandsgebäude vorübergehend eine „gepflegte Plakatierung“ angebracht werden könnte.

Gute Nachrichten von offizieller Seite gab es zum Thema Stadttheater-Festsaal und Fördermittel: Im Festsaal können zumindest in den Jahren 2023 und 2024 die Veranstaltungen ohne Einschränkungen durchgeführt werden. Und bei den Kulturfördermitteln stehen trotz aller Krisen von städtischer Seite keine Einsparungen im Raum.