Von Michael Brandl
Ingolstadt – Es dürfte ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen um den Einzug ins Finale von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) gewesen sein, über das das Publikum per Telefon- und SMS-Abstimmung am Samstagabend zu entscheiden hatte. Denn ein mit Talenten derart hochkarätig besetztes Halbfinale in der Geschichte der RTL Casting-Show hat es wohl selten zuvor einmal gegeben. Auch Moderator Marco Schreyl, der bei DSDS schon einmal von 2005 bis 2012 durch die Live-Shows führte, konnte sich an kein vergleichbares erinnern, wie er vor der Bekanntgabe des Ergebnisses – nach knapp drei Stunden im Gehörgang mal zart schmelzendem, mal flott trommelndem Liedgut zum Motto des Abends „The Power Of Love“ – sagte.
Die Namen der vier Sängerinnen und Sänger, die die meisten Stimmen erhielten und am 7. Mai (20.15 Uhr, live bei RTL) um die DSDS-Krone 2022 kämpfen, durften also mit großer Spannung erwartet werden.
Mit dabei ist Melissa Mantzoukis aus Ingolstadt. Die 18-jährige Bankkauffrau lieferte im Duett mit Mitkandidat Harry Laffontien, seines Zeichens jetzt auch Finalist, die beste Performance ab. So zumindest bewertete Juror Toby Gad den Auftritt der beiden Titelanwärter, die sich bei der Edelballade „You Are The Reason“, im Original gesungen von Calum Scott und Leona Lewis, Strophe für Strophe gegenseitig selbst übertrafen – wenn auch letztlich mit leichten Vorteilen für Laffontien, der den Auftritt mit seiner Bühnenpräsenz über Strecken zu sehr dominierte, was ihm leichte Kritik der Jury einbrachte. Gut eineinhalb Stunden zuvor eröffnete die gebürtige Ingolstädterin den Wettbewerb mit ihrem Soloauftritt und der Nummer „Runnin’ (Lose It All)“ – ein Titel, in dem im Original auch Mantzoukis´ großes Idol Beyoncé zu hören ist.
Auch diesmal ließ das Lob für Mantzoukis aus dem Juroren-Panel nicht lange auf sich warten: „Ein kleiner Star, fantastisch gemacht“, äußerte sich Florian Silbereisen angetan. „Richtig gut, aber du kannst noch einen Schritt weitergehen. Öffne dein Herz für das Publikum“, urteilte Ilse DeLange leicht skeptisch. Gad habe im Laufe der Staffel eine „Metamorphose erlebt von der schüchternen jungen Frau zum Star“, wie er sagte, und Gastjuror Joachim Llambi, bei RTL eigentlich zuständig fürs Promi-Tanzen, glaubte gar, eine „griechische Göttin“ auf der Bühne gesehen zu haben. Nicht sehr viel weniger salbungsvoll fielen die weiteren Bewertungen des Abends für die verbliebenen fünf Kandidatinnen und Kandidaten aus, letztlich aber entschieden die Zuschauer vor den Bildschirmen über das Weiterkommen. Sie wählten neben Mantzoukis das Brüderpaar Gianni und Harry Laffontien sowie die Holländerin Amber van der Elzen, die mit ihrem Solosong „Desperado“ eine der Glanzleistungen des Abends ablieferte, ins Finale am kommenden Samstag. Die Show verlassen mussten Melissa Turan aus Wiesloch und der Kieler Dominik Simmen.
DK
Artikel kommentieren