Europawahl 2024
Die Europatour macht in Ingolstadt halt – Erstwähler informieren sich

06.05.2024 | Stand 06.05.2024, 17:48 Uhr

Über die anstehende Europawahl konnten sich die Ingolstädter am Freitag auf dem Rathausplatz in einem Truck, der durch ganz Bayern tourt, informieren. Vor allem Schulklassen nutzten das Angebot rege. Fotos: Hammer

Rund einen Monat vor der Europawahl versammeln sich mehrere Schulklassen am Rathausplatz. Sie stehen in kleinen Grüppchen verteilt um den Europatruck, ein mobiles Informationszentrum, das durch ganz Bayern tourt. Die Schüler sind hier, um mehr über die Wahl zu erfahren.



Das ist heuer wichtiger als je zuvor, weil es eine große Änderung bei der anstehenden Europawahl gibt: Das erste Mal dürfen in Bayern auch Jugendliche ab 16 Jahren wählen. So auch Antonia Nachtmann. Sie ist mit ihrer Klasse gekommen. Wählen will sie auf jeden Fall. „Wenn man schon die Chance hat, sollte man diese auch nutzen“, meint sie.

Allerdings ist die Europatour nicht nur für Erstwähler interessant. „Die Tour soll vor allem auf die Wahl im Juni hinweisen. Dazu wollen wir Menschen mobilisieren, zum Wählen zu gehen. Außerdem wollen wir mit den Leuten ins Gespräch kommen“, sagt David Jung. Er ist Teamer am Centrum für angewandte Politikforschung und betreut die Stationen. Draußen gibt es einen Audiowalk, eine Fotobox und ein Stimmungsbild. Bei diesem werden den Schülern politische Thesen vorgetragen, zu denen sie sich positionieren und ihre Meinung begründen sollen. „So kommt man gut mit den Leuten ins Gespräch“, meint David Jung. Im Truck selber kann man eine Botschaft an die EU formulieren, diese auf einen Zettel schreiben und an die Wand kleben. Die Wünsche reichen von „Döner 3 €“ bis zu „mehr Umweltschutz“. Außerdem gibt es eine Meinungswand, wo man seine Ansicht zu acht Thesen über die EU abgeben kann. Beispielsweise: Soll die EU sich höhere Ziele zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes setzten? „Hier können wir immer sehr schön sehen, wie unterschiedlich die Meinungen in jeder Stadt verteilt sind“ ergänzt Jung.

„Es ist schön, sich mit anderen auszutauschen“



Wie die Jugendlichen die Europatour fanden, lässt sich sehr gut mit dem Zitat eines Wirtschaftsschülers zusammenfassen: „Wallah, geile Aktion.“ Die Schülerin Antonia Nachtmann präzisiert das Ganze noch mal etwas. „Es ist sehr interessant hier und ich finde es gut, dass wir so viel interaktiv machen können. Es ist schön, sich mit anderen auszutauschen.“

Neben dem Truck mit seinen Stationen haben auch die Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) einen Stand mit Infomaterial, Kugelschreibern, Luftballons und jeder Menge Werbegeschenken. Die JEF sind eine überparteiliche Organisation, die sich für Europa einsetzt. Manche Passanten stecken sich im Vorbeigehen nur die Kugelschreiber ein, mit einigen kommen die Helferinnen aber auch ins Gespräch. Zu Letzteren gehört Sandra Putz. Sie ist zufällig vorbeigekommen. „Ich finde gut, dass sich was bewegt und dass die Leute sich engagieren“, sagt sie. Ihr hat es so gut gefallen, dass sie am Nachmittag noch mal mit ihrer Tochter kommt, sie ist 17 und somit Erstwählerin.

Nach einer Stunde sind alle Stationen durch



Das begrüßt Theresa Ley von den JEF sehr. Sie hat es sich zum Ziel gemacht, mit Leuten ins Gespräch zu kommen und diese von der EU zu überzeugen. „Wenn man nicht miteinander redet, führt das zu nichts.“

Nach ungefähr einer Stunde sind die Schulklassen einmal durch alle Stationen durch. Ein paar Schülerinnen können sich noch nicht vom Fotoautomaten wegreißen, doch die Zeit drängt. Die nächste Klasse wartet schon.

DK