Heller Klang zum Pausenbrot
Die alte Turmuhr an der Grund- und Mittelschule Friedrichshofen läutet wieder

05.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:55 Uhr

Klingt wieder wie neu: Vor vier Wochen erhielt die Turmuhr auf dem Pausenhof der Grund- und Mittelschule in Friedrichshofen eine neue Steuerung. In die Wege geleitet hat die Reparatur Hausmeister Max Pöll. Foto: Brandl

Mal eine positive Nachricht unter die Leute bringen in dieser krisengeschüttelten Zeit – das war ein Anliegen von Max Pöll, als er sich – nach vorheriger Absprache mit der Schulleitung – mit dem DONAUKURIER in Verbindung setzte. Der Anlass: Die alte Turmuhr, die seit vielen Jahren auf dem Pausenhof der Grund- und Mittelschule in Friedrichshofen steht, funktioniert nach ihrer Instandsetzung durch eine Fachfirma wieder. Ihr helles Läuten, das zu jeder vollen Stunde erklingt, ist ein unüberhörbares Zeichen dafür.

Wohlbekanntes und geschätztes Relikt

Das gute Stück ist im Ort ein wohlbekanntes und offenbar sehr geschätztes Relikt aus der Zeit, als hier, an der Jurastraße, noch das alte Schulgebäude stand, dessen Dach die Turmuhr einst dekorierte. Sie sei ein symbolisches Zeichen für die Dorfgemeinschaft, hieß es in einem früheren Bericht in unserer Zeitung. Deshalb ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass der rund vier Meter hohe Turm aus patiniertem Kupferblech samt Uhrwerk beim Abbruch des alten Schulhauses vor gut 50 Jahren von einer Gruppe Sympathisanten gerettet und zunächst in einem Depot eingelagert wurde.

So hat es sich Pöll, der seit gut einem Jahr Hausmeister an der Schule ist, erzählen lassen. In den 1990er-Jahren erinnerte man sich in dem Ingolstädter Stadtteil wieder an das markante Symbol aus alten Tagen und holte es zurück ans öffentliche Licht. Seitdem hat es seinen Platz, fest verankert auf einem mit Holz verkleideten Betonfundament, am Rande des großen Pausenhofs, nah beim Haupteingang.

„Irgendwann zeigten sich an der Uhr Alterserscheinungen“, erzählt Pöll. Eine Renovierung erfolgte 2019 anlässlich der Feierlichkeiten zur Eingemeindung von Friedrichshofen vor 40 Jahren, geht aus dem Bericht im DK hervor. „Vor ungefähr vier Wochen erfolgte eine weitere Reparatur. Dabei wurde das mechanische Laufwerk auf eine elektronische Steuerung umgerüstet“, weiß Pöll. Diese war aber zuletzt defekt, und die Zeiger standen erneut still. Bis jetzt.

Pöll ist zwar gelernter Elektroinstallateur, eine Turmuhr zu reparieren kam für ihn allerdings nicht infrage. Also informierte er sich beim ehemaligen Hausmeister, stellte bei der Behörde einen Reparaturauftrag und heuerte eine Firma aus Regensburg an, die die Uhr vor vier Wochen instandsetzte. „Sie hat jetzt eine komplett neue Steuerung“, berichtet Pöll.

Erster Stundenschlag wird auf sieben Uhr verschoben

Die Freude über den Glockenklang überwiege an der Schule und in der Umgebung, erzählt er. Ein bis zwei Anlieger hätten allerdings nachgefragt, ob das frühmorgendliche Läuten nicht reduziert werden könnte. Dem Wunsch kommt er nun nach. Der erste Stundenschlag werde dann nicht mehr um sechs Uhr in der Früh erfolgen, sondern um sieben. „Ich schmiere das Läutwerk jetzt ab und zu, damit es hält“, hat sich Pöll vorgenommen.

DK