Orgel und Klavier
Die 16-jährige Luise Künzl ist die erste Ingolstädter Klassikförderpreisträgerin

19.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:41 Uhr

Seit ihrem neunten Lebensjahr spielt Luise Künzl Orgel. Sie ist die erste Klassikförderpreisträgerin der Stadt. Foto: Stadt Ingolstadt

In der Person der gebürtigen Ingolstädterin Luise Künzl vereinen sich zwei Eigenschaften, die sie mit ihren erst 16 Jahren zu einem Ausnahmetalent in der regionalen Musikszene machen: Talent und Fleiß. Sie spielt seit ihrem fünften Lebensjahr Klavier, begann mit neun Jahren mit dem Orgelspiel und wählte das Instrument nach ihrem Übertritt ins Gnadenthal-Gymnasium als Hauptfach.

Mit 13 Jahren absolvierte sie die D-Prüfung zur nebenamtlichen Kirchenmusikerin im Bistum Eichstätt. In Verbindung mit ihrer aktuellen Ausbildung zur C-Kirchenmusikerin erhält sie Orgelunterricht bei Franz Josef Stoiber in Regensburg. Seit Oktober 2019 ist sie außerdem Jungstudentin im Fach Klavier an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg.

Auch an Auszeichnungen mangelt es nicht: Beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ 2021 war sie auf Bundesebene auf dem Klavier erfolgreich, in der Kategorie Orgel gewann sie einen 1. Preis. Und jetzt der erste Klassikförderpreis der Stadt.

Bis zu zehn Stunden üben am Tag

Auf der anderen Seite steht ihr außerordentlicher Fleiß. Drei, vier Stunden übt sie oft noch nach der Schule, in den Ferien manchmal bis zu zehn Stunden am Tag. „Seit Kurzem habe ich eine Digitalorgel daheim, da muss ich nicht mehr in die Kirche“, erzählt sie. Dabei sieht sie das tägliche Üben nicht als lästige Pflicht, im Gegenteil: „Das ist für mich immer motivierend, es macht Spaß“, erzählt Luise Künzl.

Ihre Mutter spielt gerne Klavier, ein Großvater war Sänger. Bereits als Kind sei sie von der Orgel in der Kirche fasziniert gewesen, hat ihre Mutter ihr erzählt. Und nachdem sie ihr erstes Orgelkonzert erlebte hatte, stand für sie fest: „Das will ich auch können.“

Luise Künzl hat sich ihren Wunsch selber erfüllt. Sie spielt regelmäßig in verschiedenen Kirchen, wo sie die Stimmung genießt. An der „Königin der Instrumente“ schätzt sie die Vielseitigkeit des Instruments. Und sie ist weiter fleißig am Lernen. „Derzeit übe ich intensiv die Barockliteratur“, erzählt sie. Privat hört die junge Frau klassische Musik, mag aber auch Jazz sehr gerne.

Nach dem Abi Musik studieren

Luise Künzl besucht derzeit die Abschlussklasse des Gnadenthal-Gymnasiums. Nach dem Abitur will sie Musik studieren. Klavier und Orgel natürlich. Wobei sie noch am Suchen ist, wo sie studieren will. Wenig überraschend, dass ihr künftiger Beruf wohl auch mit Musik zu tun haben wird – aber was genau, wird sich zeigen.

Im vergangenen Jahr hat Luise Künzl ihr erstes eigenes Orgelkonzert in St. Anton gegeben, nächstes Jahr ist ein Auftritt in St. Matthäus geplant. Sie spielt oft bei Gottesdiensten in St. Christoph, und wer sie jetzt einmal hören will, hat am kommenden Sonntag in der 8-Uhr-Messe in der Franziskanerkirche die Möglichkeit.

DK