Der FC Ingolstadt hat der Aufstiegskampfeuphorie von Rot-Weiss Essen kaum etwas entgegenzusetzen gehabt: Die Schanzer verloren am Sonntagnachmittag nach den Toren von Sandro Plechaty (9. Minute), Cedric Harenbrock (41.), Leandro Vonic (45.+4/Foulelfmeter) und einem Eigentor von Simon Lorenz (59.) mit 0:4 (0:3).
Essen darf auf Rang vier liegend (58 Punkte) weiter vom Aufstieg in die 2. Bundesliga träumen, während die Schanzer im Niemandsland der Tabelle mit 49 Punkten das Saisonende herbeisehnen.
Zwei Tage, nachdem Tobias Schröcks Abschied vom FCI zum Ende dieser Saison offiziell wurde, stand der Ex-Kapitän in der Startelf. Gemeinsam mit Simon Lorenz bildete er die Innenverteidigung, Mladen Cvjetinovic rückte nach außen, weil neben Ryan Malone (Kniebeschwerden) auch Marcel Costly (Adduktoren) nicht zur Verfügung stand. Im Sturm startete Sebastian Grönning (für Pascal Testroet; Reizung im Sprunggelenk), Emre Gül aus der U19 stand erstmals im Profikader.
Eklatant viele Lücken beim FCI
Der FCI offenbarte eklatant viele Lücken. Bereits in der zweiten Minute köpfte Startelfdebütant Plechaty (2. Minute) noch knapp vorbei. Dann ein Schreckmoment: Lukas Fröde traf Harenbrock mit hohem Bein am Kopf (7.). Der Essener zeigte sich aber schnell und gut erholt. Nur zwei Minuten später spielte er nach klasse Vorlage von Vonic Plechaty frei, der aus kurzer Distanz zum 0:1 aus FCI-Sicht einschob.
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RWE blieb überlegen, nach 25 Minuten schlichen sich im Spiel des Aufstiegskandidaten aber einige Unkonzentriertheiten ein. Von einer hätte Jannik Mause beinahe profitiert: Nach einem Stellungsfehler von Felix Götze lief der Top-Torjäger der 3. Liga alleine auf Jakob Golz zu, rutschte kurz vor dem RWE-Keeper aber aus und verpasste sein 19. Saisontor (29.).
Als der FCI zumindest etwas ins Spiel zu finden schien – Grönnings Einzelaktion endete mit einem Schuss aus der Drehung über das Tor (39.) –, schlug Harenbrock zu. Da keiner der Schanzer Anstalten machte, den RWE-Akteur anzugreifen, zog er aus 20 Metern zentraler Position ab und überwand FCI-Keeper Marius Funk mit einem Flachschuss, der nicht ganz unhaltbar aussah. Als wäre ein 0:2 zur Pause nicht schon Hypothek genug gewesen, musste der FCI noch einen dritten Gegentreffer hinnehmen. Nach einem Tackling von Lorenz an Isaiah Young entschied der Unparteiische Christian Ballweg auf Straßstoß, Vonic besorgte den Pausenstand.
Fast hätte es ein 0:5 gegeben
FCI-Trainer Michael Köllner brachte zum zweiten Durchgang Arian Llugiqi, Ognjen Drakulic und Bryang Kayo für Grönning, Benjamin Kanuric und Moritz Seiffert. Mehr Schwung zeigten aber weiterhin die Gastgeber, also wechselte Köllner auch noch Maximilian Dittgen ein (für Felix Keidel; 59.). Doch auch diese Aktion verpuffte, weil Funk einen scharfen Schuss Youngs aus spitzem Winkel nur nach vorne abwehren konnte, der Ball Lorenz traf und vom Vizekapitän aus ins Tor sprang. Der Pechvogel beim 0:4 rettete sein Team kurz darauf vor dem 0:5, als er einen Kopfball auf der Linie klärte (64.).
Auffälligster Schanzer in der Schlussphase war David Kopacz: Erst traf sein Schuss die Latte (68.), dann sah er nach einem harten sowie unnötigen Foul an Golz die Gelbe Karte (74.). Immerhin einen fünften Treffer kassierten die Schanzer nicht mehr.
Am kommenden Sonntag (19.30 Uhr/Magenta Sport) treffen die Schanzer mit dem SV Waldhof Mannheim auf ein Team, das auf Rang 16 stehend in akuten Abstiegsnöten steckt. Weniger Gegenwehr als in Essen ist aber dennoch nicht zu erwarten.
