Nicht nur eingefleischte Italien-Fans dürfte die Nachricht freuen: Das Festa del Vino, vielen Ingolstädtern auch als Carrara Weinfest bekannt, steigt ab Donnerstag, 28. Juli, erstmals nach zweijähriger Corona-Pause wieder auf dem Rathausplatz. Das Fest, das toskanisches Flair und italienische Gaumenfreuden in die Schanz bringt, dauert bis Samstag, 13. August. Beginn ist täglich ab 18 Uhr.
Neben roten und weißen Weinen aus der Region um Carrara und kulinarischen Spezialitäten erwarten die Besucher während des Festes Showeinlagen und Live-Musik mit Alleinunterhalter Pierantonio, der den Ingolstädtern vom letzten Weinfest bereits ein Begriff ist. Der Musiker gibt bekannte italienische Klassiker und moderne Popsongs zum Besten und sorgt so für die passende Atmosphäre zum fröhlichen „Cin Cin“ beim Anstoßen im Zelt und auf der Terrasse.
Um das Gästewohl kümmern sich die in Ingolstadt wohlbekannten Giovanni Frediani und Gianni Musetti mit ihrem Team, wie Mitorganisatorin Michaela König sagt. Den Weingenuss vollenden knusprige italienische Pizza und Antipasti wie frisches Focaccia, italienischer Schinken, Käse, Salami und Lardo, der für die Toskana typische weiße italienische Speck. Stimmungsvolle italienische Abende vor der Kulisse des Historischen Rathauses dürften damit garantiert sein.
Beim Feiern auf dem Rathausplatz kann auf ein Jubiläum angestoßen werden: Die Städtepartnerschaft zwischen Ingolstadt und der Marmorstadt Carrara, auf die das Festa del Vino zurückgeht, kann heuer auf ihr 60-jähriges Bestehen blicken. Es handelt sich um die erste von bisher zehn Städtepartnerschaften, die die Schanz besiegelte. Vor zehn Jahren – zum 50. Jubiläum der Verbindung – erneuerten beide Städte ihren Partnerschaftsvertrag. Eine Delegation des Ingolstädter Stadtrates reiste damals nach Carrara. Freilich nicht mit leeren Händen. Als Gastgeschenk hatten die Ingolstädter ein Santdner-Modell der Altstadt im Gepäck. Die Carraresen wiederum verewigten ihre Verbundenheit mit der Schanz in einer Marmorskulptur, die heute im Klenzepark ihren Platz hat.
Die Städtefreundschaft – seinerzeit entstanden im Zuge der freundschaftlichen Annäherung in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg – sei seit jeher nicht nur durch den kulturellen Austausch geprägt, wie Kulturreferent Gabriel Engert sagt. Es existierten inzwischen auch freundschaftliche Beziehungen abseits der offiziellen Ebene, die beim Fest, das heuer seine 36. Auflage erlebt, wieder aufleben können. Zudem sei man sich in schwierigen Zeiten beigestanden – etwa, als das schon öfter von Hochwasser heimgesuchte Carrara vor nicht ganz zehn Jahren mit erheblichen Wassermassen zu kämpfen hatte und die Ingolstädter materielle Hilfe leisteten. Im Herbst, so Engert, solle es anlässlich des 60-jährigen Bestehens zu einem Austausch von Bildhauern aus beiden Städten kommen. Jeweils an einem öffentlichen Platz sollen sie dann ihre Kunst vorführen und Stein aus der jeweils anderen Region bearbeiten. Bis dahin fließt jetzt erst einmal der Wein zur Feier der alten Freundschaft.
