Die Aufwertung des Auwaldsees und das Areal rund um den Hauptbahnhof gehörten zu den Kernpunkten bei der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BZA) Südost.
Doch zunächst konnte BZA-Vorsitzender Hans Brenner den Ausschuss-Mitgliedern einige positive Nachrichten verkünden: So ist die Asphaltdecke für die Salierstraße mittlerweile fertiggestellt, die ESV-Halle kann nach dem Auszug der dort untergebrachten Flüchtlinge wieder vom Verein genutzt werden und eine Halteverbotszone gegenüber der Parkhausausfahrt am Hauptbahnhof Ost wurde eingerichtet. Auch der schlechte Zustand der Zufahrt zum Campingplatz am Auwaldsee wird demnächst beseitigt, hier soll der Bewuchs zurückgeschnitten werden und die Straße wird neu asphaltiert. Dagegen habe man seitens der Stadt nach einer verdeckten Verkehrsmessung in der Fliederstraße keinen Bedarf für zusätzliche Hinweisschilder erkannt, teilte Brenner mit. Der BZA beurteilt die Lage jedoch anders und möchte nochmals zurückgesetzte Schilder anregen, damit der verkehrsberuhigte Bereich besser erkennbar wird.
Neues Konzept für den Auwaldsee
Erfreut zeigte man sich über den Antrag der CSU-Stadtratsfraktion, ein Gesamtkonzept für den Auwaldsee zu entwickeln. Der BZA wünscht sich, dass dabei die Forderungen nach Toiletten und Aufenthaltsmöglichkeiten für die Wasserwacht einbezogen werden. Außerdem soll ein Fahrradweg von der Eriagstraße zum Auwaldsee ausgewiesen werden, finden die Mitglieder. Darüber hinaus soll eine gute Wasserqualität gewährleistet sein, und man müsse die Wasservogel-Population in den Griff bekommen. Auch eine Durchströmung des Sees durch eine Ableitung der Donau soll überprüft werden, regt der BZA an. Auch wünscht man sich von der Stadt einen Zeitplan über die geplanten Maßnahmen.
Gesprächsbedarf herrschte zudem beim Thema Baumschutz in Niederfeld zwischen dem Kreisel und der Happy-Chicken-Farm. Dort wurden auf einem ursprünglich als Grünstreifen geplanten Bereich Bäume gepflanzt – doch diese befinden sich in einem schlechten Zustand, ebenso wie die Grünstreifen im Allgemeinen. Das Gremium diskutierte verschiedene Vorschläge – von regelmäßigem Gießen durch Anwohner über Wassersäcke bis Baumpatenschaften. Die Bäume bräuchten nach Auskunft des Gartenamts aber nicht nur Wasser, sondern auch abgrenzende Baumscheiben mit einem Durchmesser von rund einem Meter, damit ihre Wurzeln geschützt werden. Dieser Vorschlag stieß jedoch auf Widerspruch, da die Anwohner angaben, den Grünstreifen als Parkraum zu benötigen. Diese Nutzung wiederum führt dazu, dass vom ursprünglichen Rasen mittlerweile kaum noch etwas übrig ist und Autos direkt neben den Bäumen parken. Im Rahmen eines Ortstermins soll nun die Lage begutachtet und im Anschluss eine Lösung überlegt werden.
Gesprochen wurde auch über ein Förderprogramm für kommunale Trinkwasserbrunnen. Als mögliche Standorte eines solchen Brunnens wurden der Auwaldsee sowie der Spielplatz an der Romy-Schneider-Straße vorgeschlagen.
Gedenk-Stele soll aktualisiert werden
Den Wunsch, eine im Bereich des Auwaldsees aufgestellte Stele, die an den Tod eines Soldaten erinnert, instandzusetzen, begrüßte die anwesende Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll. Sie informierte darüber, dass die Geschichte von rund 75 auf dem dortigen Gelände der Bundeswehr umgekommenen Menschen derzeit aufgearbeitet werde. Im Zuge dessen könne auch die Beschreibung auf der Stele auf den neuesten Stand gebracht werden.
Zuletzt wurde noch auf die Möglichkeit hingewiesen, als BZA, aber auch als Bürger der Stadt Ingolstadt Standorte für Ladesäulen im Stadtgebiet mitbestimmen zu können. Unter der Aktion „ingolstadt-macht-mit“ können Wünsche und Vorschläge geäußert werden. Der BZA Südost will sich in der kommenden Sitzung mit der Benennung von Standorten im Viertel beschäftigen.
Streit um den Tunnel am Bahnhof
Ein Dauerbrenner im BZA Südost ist die Gebietsentwicklung um den Hauptbahnhof. Nicht nur der Bereich rund um das Vereinsgelände des ESV soll weiter aufgehübscht werden, auch das sich dort befindliche Gewerbegebiet soll im Zuge des vom Stadtrat beschlossenen Entwicklungskonzepts unter Mitwirkung des BZA Südost neu überplant werden. Ein großer Streitpunkt bleibt weiterhin die Fortführung des Tunnels bis zur Westseite des Bahnhofs – eine Ablehnung dieser Forderung werde man auch weiterhin nicht akzeptieren, ist man sich im BZA einig.
DK
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