Das Bürgerfest in Ingolstadt verspricht: Feiern in einer anderen Dimension

08.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:05 Uhr
Kunst, Kultur und Feiern gehen am Bürgerfest-Wochenende gut zusammen. Sei es wie hier im Skulpturengarten hinter dem Museum für Konkrete Kunst oder im Rest der Ingolstädter Altstadt. Die Mehrzahl der Schanzer liebt ihr Fest. −Foto: Archivfoto: Hauser

Ingolstadt (DK) Zur 25. Ausgabe des Ingolstädter Bürgerfests werden wieder Zehntausende die Altstadt von Freitag bis Sonntag erobern. Dank des zweijährigen Rhythmus ist die Vorfreude bei vielen Bürgern groß, das Programm ist prall gefüllt.

Totgesagte leben länger. Das trifft auf das Ingolstädter Bürgerfest wie auf kaum eine andere Veranstaltung in der Region zu. Gleich dreimal sollte es in den vergangenen Jahren ausgesetzt oder komplett umgewandelt werden. Doch hier ist es wieder: das größte Fest der Region in seiner 25. Auflage. Manche Ingolstädter kommen extra aus allen Teilen Bayerns, Deutschlands und sogar dem Ausland angereist, um an diesen drei Tagen in der Altstadt mitzufeiern und (alte) Bekannte zu treffen – dem ewigen Gejammer über dem zur vermeintlich reinen „Ess-und-Trink-Veranstaltung“ – um es höflich auszudrücken – verkommenen Bürgerfest zum Trotz.

Als es hieß, das Bürgerfest wird vom „Sommerlenz“, einer Fete an der Donau ersetzt, da war der Aufschrei bei den Schanzern gewaltig gewesen. Und das Kulturamt stampfte die Pläne für die lauschige Flussparty schnell wieder ein. Mindestens so groß war das Geschrei der Bürgerfestfreunde voriges Jahr, als sie erfuhren, dass sie heuer erneut auf ihre Lieblingsfete verzichten sollten – und das auch noch wegen eines Franzosen. Für die Napoleon-Landesausstellung war eine Pause zugunsten eines historischen Festes in der Diskussion – zumindest auf Amtsebene. Die Schanzer wollten sich diese Revolution jedoch nicht bieten lassen („Nicht noch ein Gauklerfest!“) und erneut konnten sie ihr Bürgerfest behalten. Es wird und wurde heuer einfach zweimal gefeiert.

Nur eine Kröte haben die Ingolstädter Bürgerfestfreunde mittlerweile tatsächlich geschluckt: Die Lieblingssause findet nur mehr alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Herzogsfest beim Neuen Schloss statt. Aber dieser Rhythmus dürfte die Vorfreude auf das große Party-Flanier-Wochenende, wie es morgen beginnt, nur verstärkt haben. Und der Steaksemmel-Überdosis, die bei der jährlichen Ausrichtung tatsächlich irgendwann einsetzte, ist erfolgreich vorgebeugt.

Zumal das städtische Kulturamt für jede Bürgerfestausgabe wieder neue Höhepunkte bietet und auch bei der Finanzierung der Bands die Wirte unterstützt. Hauptorganisator Albert Schneider weiß zunächst um die Befindlichkeiten der Ingolstädter. „Das Bürgerfest soll nicht noch größer werden, sondern feiner“, sagt er.