Lkw-Unfälle
Autobahn-Chaos führt zu Kollisionen auf A9 und in Ingolstadt: Das sagt die Polizei

08.11.2023 | Stand 09.11.2023, 21:12 Uhr

An etlichen Stellen in Ingolstadt staute sich der Verkehr am Dienstag bis in die Abendstunden. Autofahrer brauchten viel Geduld, um durch die Stadt zu kommen. Foto: Schattenhofer

Aufgrund der schweren Lastwagenunfälle auf der A9 am Dienstag und den daraus entstandenen Auswirkungen auf den Verkehr hat es sowohl auf der Autobahn als auch in Ingolstadt weitere Zusammenstöße gegeben. Unter anderem wurde ein Fußgänger schwer verletzt.



„Zwischen 15 und 18 Uhr gab es acht Verkehrsunfälle im Stadtgebiet“, so Polizeiinspektionsleiter Tobias Uschold im Gespräch mit dem DK. Sechs davon jedoch eher kleinere Zusammenstöße, meint Uschold. Ob alle direkt mit der extremen Verkehrssituation zusammenhängen, sei unklar.

Dennoch waren die vorherrschenden Umstände besonders: „So ein Ausmaß gab’s noch nie. Egal, mit wie vielen Kollegen ich mich heute unterhalten habe. Das haben die noch nie erlebt“, sagt der Polizist, der die Leitung der Inspektion Anfang des Jahres übernommen hat.

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Das Grundproblem am Dienstag seien mehrere Faktoren gewesen, die zusammengekommen seien. „Von beiden Richtungen der Autobahn wurde der Verkehr über das Stadtgebiet geführt, die Sperrung der Friedrichshofener Straße und der einsetzende Berufsverkehr gegen 16 Uhr.“

Die Folge: „völlige Überlastung“. Die frühe Aus- und Umleitung von der Autobahn durch die Polizei sei allerdings nicht der Grund. „Viele Navi-Geräte haben ohnehin schon andere Strecken vorgeschlagen.“

19-Jähriger durch Kollision schwer verletzt



Regelnd eingegriffen hätten die Beamten in der Stadt dann nicht mehr. Uschold: „Sich da einzelne Brennpunkte raussuchen, das konnte man gar nicht mehr. Das wäre nicht mehr zielführend gewesen.“ Autos standen dicht an dicht, drängten teils durch kleine Lücken, um abzubiegen und womöglich dem Stau entkommen zu können.

In einer solchen Situation ist es dann auch dazu gekommen, dass ein 19-Jähriger in der Schillerstraße von einem Fahrzeug erfasst und schwer verletzt wurde. Auch hier staute sich der Verkehr am Abend aufgrund des zweiten schweren Unfalls auf Höhe Baar-Ebenhausen.

Ein 71-Jähriger hat in Richtung Schillerbrücke noch vor der Kreuzung zur Feldkirchener Straße auf die Gegenfahrbahn gewechselt, um schneller links abbiegen zu können.

Hierbei übersah er den Fußgänger, heißt es im Polizeibericht der Verkehrsinspektion. Der junge Mann wurde durch die Wucht des Aufpralls gegen ein weiteres Auto geschleudert, das allerdings mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs gewesen war.

Polizei ermittelt gegen Autofahrer



Der 19-Jährige musste schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. An den Autos entstand ein Schaden von rund 10.000 Euro. Der 71 Jahre alte Autofahrer musste sowohl seinen Führerschein als auch sein Fahrzeug abgeben. Die Polizei ermittelt gegen ihn nun wegen fahrlässiger Körperverletzung sowie Gefährden des Straßenverkehrs.

Doch auch auf der stark beeinträchtigten Autobahn zu einer weiteren Kollision gekommen. Gegen 14 Uhr ist laut Polizeibericht ein 51-Jähriger auf dem Standstreifen auf der A9 mit seinem Fahrzeug mit einem 50-Jährigen zusammengestoßen. Der Mann aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab übersah den anderen Autofahrer, da er zwischen zwei stehenden Lastwagen hindurchfuhr.

Der 51-Jährige wurde durch den Zusammenstoß leicht verletzt, musste allerdings nicht sofort ärztlich versorgt werden. Der Schaden beträgt laut Polizei ebenfalls rund 10.000 Euro.