So funktioniert KI
Ausstellung im Georgianum macht Zukunftstechnologie erlebbar – und blickt auch auf Nachteile

08.03.2024 | Stand 11.03.2024, 12:27 Uhr

In zwei Räumen im Georgianum ist die Ausstellung „I AM A.I. – künstliche Intelligenz erklärt“ aufgebaut. Foto: Eberl

Auf den ersten Blick ist die Aufgabe banal. Man schreibt auf den Bildschirm eine Zahl zwischen 0 und 9 und der Computer zeigt die Ziffer – dank Künstlicher Intelligenz – an. Klingt simpel. So einfach ist die Sache aber nicht, denn Handschriften können tückisch sein. Jeder hat seinen eigenen Stil. Es gibt so viele Varianten wie es Menschen gibt. Also: Wie macht die KI das?



Eine Antwort auf diese Frage gibt es in der Ausstellung „I AM A.I. – künstliche Intelligenz erklärt“ im Georgianum. Denn dabei geht es eben nicht nur darum zu zeigen, was KI alles kann, und was nicht. Sondern auch für den Laien zu erklären, wie die KI vorgeht und warum sie zu eben diesem Ergebnis kommt.

Letztlich sind es zwei Faktoren: Rechenpower und Datenmenge. Das heißt in diesem speziellen Fall, dass unzählige handgeschriebene Ziffern eingelesen wurden.

Und in jedem einzelnen Fall hat ein Mensch dem Computer gesagt, was das für eine Ziffer ist. Die heutigen Rechner sind so schnell, dass sie Unmengen solcher Daten miteinander vergleichen können und dadurch auf ein vergleichsweise gutes Ergebnis kommen.

Das ist nur eines von vielen Beispielen, die bei der Ausstellung veranschaulicht werden.

KI spielerisch erleben



Präsentiert wird diese interaktive Schau vom Mathematischen Institut für Maschinelles Lernen und Data Science (MIDS) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt in Zusammenarbeit mit dem städtischen Wirtschaftsreferat und dem Netzwerk AININ.

Die Ausstellung wurde von dem Unternehmen Imaginary konzipiert und ist bereits für Kinder ab zehn Jahren geeignet. Auf spielerische Art wird künstliche Intelligenz erlebbar. Aber auch ethische Aspekte werden thematisiert, die etwa beim autonomen Fahren in Extremsituationen auftreten könnten.

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Wenn absehbar ist, dass ein Unfall mit möglicherweise tödlichen Folgen nicht zu vermeiden ist, wie soll die KI entscheiden? Soll sie möglichst viele Menschen beschützen? Oder doch lieber vor allem die Insassen des eigenen Fahrzeugs? Oder gar aus versicherungstechnischen Gründen so, dass der materielle Schaden gering ausfällt? Bei der Ausstellung können alle Varianten durchgespielt werden.

„Was bringt KI den Menschen?“ Jens Hogreve, KU-Vizepräsident



Bei der Eröffnung am Donnerstagabend durch Professorin Nadja Ray, inklusive Grußworten von Wirtschaftsreferent Georg Rosenfeld, Melissa Schultze (AININ), KU-Vizepräsident Jens Hogreve und Bundestagsabgeordnetem Reinhard Brandl (CSU), wurde deutlich, wie wichtig das Thema künstliche Intelligenz bereits heute ist.

Mehrfach wurde aber auch betont, dass der „Mensch im Fokus“ (Schultze) stehen müsse und KI nicht nur ein Thema für Wissenschaft und Wirtschaft sein dürfe. „Was bringt KI den Menschen?“, fragte auch Hogreve. Er warb um Neugierde und Experimentierfreude für das Thema. MdB Brandl bezeichnete die Forschungsfelder KI und Data Science als „Gamechanger“, also als Zukunftstechnologien, welche die Gesellschaft „rasend schnell verändern“ werden. Und er sei durchaus ein wenig stolz darauf, dass Ingolstadt bei beiden Themen sehr gut aufgestellt sei.

Die Ausstellung „I AM A.I.“ ist im Erdgeschoss der gerade sanierten Räume des Collegium Georgianum zu sehen. Sie ist noch bis zum 14. April immer von Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Ausstellung ist geeignet für Besucherinnen und Besucher ab zehn Jahren. Schulklassen können auf Anfrage (engagement@ku.de) auch außerhalb der Öffnungszeiten kommen. Weitere Infos, auch zum Rahmenprogramm mit Vorträgen, auf der Homepage der KU beim Mathematischen Institut MIDS.