Eishockey-WM 2024
Auftakt gegen Slowakei: ERC-Stürmer Wojciech Stachowiak sieht Nationalteam„gut vorbereitet“

09.05.2024 | Stand 09.05.2024, 11:14 Uhr

Drei Treffer und vier Vorlagen gelangen dem flinken ERC-Stürmer Wojciech Stachowiak in der Vorbereitung auf seine zweite Weltmeisterschaft. Der Auftakt gegen die Slowakei am Freitag wird „Wojos“ 20. Länderspiel sein. Foto: DEB/City-Press GmbH

Bei der Eishockey-WM 2023 begeisterte Debütant Wojciech Stachowiak mit zwei Treffern und vier Vorlagen, die deutsche Nationalmannschaft wurde sensationell Vizeweltmeister. Nun ist der 24-jährige Stürmer des ERC Ingolstadt wieder dabei – und spricht vor dem WM-Auftakt an diesem Freitag (16.20 Uhr/Magenta Sport und Pro7) gegen die Slowakei über gestiegene Erwartungen, seine Ziele und ein spezielles Duell.

Herr Stachowiak, wo bewahren Sie Ihre Silbermedaille vom vergangenen Jahr auf?

Wojciech Stachowiak: Die hängt zusammen mit dem gerahmten Trikot aus dem Finale gegen Kanada (2:5, d. Red.) bei mir in der Wohnung.

Bei der Weltmeisterschaft in Finnland haben Sie das Zimmer mit Panther-Verteidiger Leon Hüttl geteilt, der diesmal knapp vor Turnierbeginn gestrichen wurde. Wer ist diesmal Ihr Partner?

Stachowiak: JJ Peterka. Wir haben uns im vergangenen Jahr kennengelernt und verstehen uns ziemlich gut. Das passt, es werden coole zwei, drei Wochen werden.

Sie sind – neben Ihrem Ingolstädter Teamkollegen Fabio Wagner – einer von acht Profis, die seit Beginn der Vorbereitung dabei waren und es bis ins endgültige WM-Aufgebot von Bundestrainer Harold Kreis geschafft haben. Bei Magenta Sport wurden Sie wegen Ihrer überzeugenden Leistungen jüngst als „Lichtblick“ bezeichnet. Wie haben Sie selbst die Testspielphase erlebt?

Stachowiak: Es waren anstrengende vier Wochen, aber es hat auf jeden Fall auch sehr viel Spaß gemacht. Wir haben viel gelernt und sind meiner Meinung nach gut auf die WM vorbereitet. Zwar haben die Ergebnisse in den Testspielen nicht immer so gepasst, aber vom System und vom Einspielen her haben wir zusammengefunden.

In den Testspielen sah das Offensivspiel meist schon ganz ansehnlich aus, die Abwehr präsentierte sich allerdings anfällig. Ist die Rückwärtsbewegung aktuell noch die größte Baustelle?

Stachowiak: Wir haben einige Dinge ausprobiert, damit muss sich jeder noch zurechtfinden. Jetzt kennen alle das System, das wir spielen wollen, nun geht es um die korrekte Ausführung. Ein bisschen Zeit bis zum Turnierbeginn bleibt uns ja noch.

Als Vizeweltmeister wird Deutschland kaum mehr unterschätzt werden, Sie bekommen in Ostrau auch die zweitgrößte Kabine in der Arena und im Hotel eine ganze Etage für sich. Spüren Sie persönlich auch eine gestiegene Erwartungshaltung und größeren Druck?

Stachowiak: Nicht wirklich. Klar wollen die Fans, dass wir nach Silber nun die Goldmedaille holen, aber so ein Turnier wird auch diesmal eine große Herausforderung. Das zweite Jahr in Folge werden wir keine Überraschung sein. Wir konzentrieren uns auf uns und geben alles, was wir geben können. Was dann am Ende rauskommt, wird man sehen.

Spezielles Duell gegen Geburtsland Polen

Das Ziel lautet also wie immer Viertelfinale?

Stachowiak: Unser Ziel ist erst mal, unser Bestes zu geben. Wenn es für das Viertelfinale reicht, ist das gut. Wenn es noch weiter geht, umso besser. Aber unser Fokus liegt nur auf dem ersten Spiel gegen die Slowakei, danach schauen wir weiter.

In der Vorrunde trifft die deutsche Mannschaft auch auf Polen. Sie sind in Danzig geboren, ist dieses Duell also etwas Besonderes für Sie? Und kennen Sie ein paar der polnischen Spieler persönlich?

Stachowiak: Ja, ich kenne sogar ziemlich viele (lacht). Das wird sicherlich ein besonderes Spiel, vielleicht wird es auch ein bisschen komisch. Ich bereite mich nicht anders darauf vor als sonst. Aber auch wenn es bestimmt emotional wird, ist Polen nur ein weiterer Gegner, der uns im Weg steht.

Weil Ostrau nahe an der polnischen Grenze liegt, dürften viele Fans den Aufsteiger vor Ort unterstützen. Bekommen auch Sie familiäre Unterstützung aus der Heimat?

Stachowiak: Meine Schwester wohnt nur 40 Minuten von Ostrau entfernt. Meine ganze Familie wird bei den Spielen dabei sein.