Wettstetten
Dauerbrenner: Hackschnitzelheizung für Wettstettener Mehrzweckhalle

Gemeinderat verschiebt Entscheidung über Lösung erneut

01.07.2021 | Stand 23.09.2023, 19:30 Uhr
Eigenregie oder Dienstleister? Wer künftig die Hackschnitzelheizung der Mehrzweckhalle betreibt, ist nach wie vor unklar. −Foto: Gülich (Archiv)

Wettstetten - Zum "Dauerbrenner-Thema Hackschnitzelheizung Mehrzweckhalle" war der Wettstettener Bürgermeister Gerd Risch (Freie Wähler) in der Mai-Sitzung des Gemeinderats beauftragt worden, einen Wirtschaftlichkeitsvergleich erstellen zu lassen.

Zur Wahl standen der Betrieb der Hackschnitzelanlage in Eigenregie oder durch einen Contractor, also eine Art Dienstleister (mit Gas als Spitzenlastträger zur gemeinsamen Versorgung von Mehrzweckhalle und Schule). Dies sei nicht möglich gewesen, teilte der Rathauschef nun in der jüngsten Sitzung mit, da der angefragte Experte das Contracting ohne konkretes Angebot nicht habe beurteilen können.

Um Angebote zu erhalten müsse das Projekt allerdings europaweit ausgeschrieben werden. Nehme die Gemeinde dann aber keins der Angebote in Anspruch, sondern entscheide sich doch für die Eigenregie, sehe er vergaberechtliche Probleme auf sich zukommen. "Deshalb müssen wir auf der Basis dessen, was wir jetzt an Fakten haben, entscheiden, auch wenn uns das nicht gefällt", fasste Risch zusammen. Grundsätzlich bezahle man die Leistungen des Contractors, der ja auch alle Risiken einkalkulieren muss, natürlich mit. Andererseits könne dieser zum Beispiel durch gesammelte Brennstoffbeschaffung oder einen Notdienst für mehrere Anlagen sicher auch einige Kosten optimieren.

Für die SPD-Fraktion sprach sich Sprecher Michael Knöpfle dafür aus, "die Anlage in eigener Hand zu behalten". Auch Risch erklärte, "zum Eigenbetrieb zu tendieren", man sei beim Hackschnitzeleinkauf und bei eventuellen Erweiterungen unabhängig. Der BWG-Vorsitzende Josef Schmidt wies darauf hin, dass die Gemeinde Eitensheim ein größeres Projekt gerade an einen Contractor übergeben habe. "Ich wäre dafür, dort noch nachzufragen, wie die zu ihrer Entscheidung gekommen sind. Der Eigenbetrieb einer solchen Anlage scheint mir ein sehr ehrgeiziges Ziel", so Schmidt. Die fraktionslose CSU-Gemeinderätin Betty Weitzel-Oeth fand die Aussicht, "sich um nichts mehr kümmern zu müssen", zwar verlockend, bei einer europaweiten Ausschreibung wisse man aber nicht, wer den Zuschlag erhalte.

"Wir ziehen das Thema jetzt schon zwei Jahre mit uns mit, wir brauchen jetzt eine Heizung! ", drängte der Bürgermeister zu einer Entscheidung. Die Vor-Abstimmung zu der Frage "Wer ist für eine Entscheidung Eigenregie oder Contractor heute? " ging allerdings 7:12 aus - das heißt, der Tagesordnungspunkt wurde nochmals vertagt. Risch wurde vom Rat beauftragt, bis zur nächsten Sitzung in Eitensheim Informationen über die dortige Entscheidungsfindung einzuholen.

DK

Anne Gülich