Ingolstadt
Kammerspiele beim Hauptbahnhof?

BZA Südost bringt Areal an der Maffeistraße als möglichen Standort für den Neubau ins Spiel

24.04.2021 | Stand 23.09.2023, 18:12 Uhr
Platz für die Kammerspiele? Der BZA Südost schlägt das Areal an der Maffeistraße vor. −Foto: Brandl

Ingolstadt - Große Pläne und Visionen beschäftigten den Bezirksausschuss (BZA) Südost auf seiner jüngsten Sitzung, die Corona-bedingt virtuell stattfand. Geplante Bauprojekte wie etwa das Hochhaus am Hauptbahnhof zeigten, dass der Südosten der Stadt sich verändere. So sieht es BZA-Vorsitzender Johann Brenner (CSU), wie er auf der Sitzung deutlich machte. "Hier entwickelt sich etwas, das entsprechend vorangetrieben werden muss", sagte er und sprach von einem künftigen "Südzentrum". Konkret nannte Brenner das Areal angrenzend an das Parkhaus Ost beim Hauptbahnhof an der Maffeistraße. Er könne sich vorstellen, hier einen Alternativstandort für die Kammerspiele zu schaffen, sollte sich der Theaterbau andernorts, etwa in der Stadtmitte, nicht realisieren lassen.

In der Nähe zum Bahnhof sah Brenner darin einen Vorteil, betonte jedoch, es handele sich lediglich um ein Angebot an die Stadt. Aus dem Gremium erhielt er dafür Zuspruch. Als reizvolles Beispiel für eine Kulturstätte in einem Mischgebiet wurde das neue Volkstheater am Schlachthof in München genannt. Bedenken gab es aber wegen des möglichen Lärms vorbeifahrender Züge. Der BZA beschloss, die Idee an die Verwaltung weiter zu geben, damit diese sich dazu äußern könne, wie ein Entwicklungsszenario aussehen könnte.
Für den Auwaldsee wurde ein Donauwurm nach dem Vorbild des beliebten Wasserspielplatzes am Baggersee ins Gespräch gebracht. Dadurch solle der See an seinem Nordufer eine Aufwertung erfahren, auch wenn es sich nicht um einen typischen Badesee handele, verlautete es aus dem BZA. Perspektivisch könne man sich eine Umsetzung bis zum Jahr 2023 mit Mitteln aus dem Bürgerhaushalt vorstellen, hieß es nach einem sachlichen und umfassenden Meinungsaustausch. Dafür wurden sogleich 25000 Euro in den Etat eingeplant. Auf Vorschlag von Brenner soll sich nun zunächst eine Gruppe aus Interessenvertretern bilden, die sich dem Vorhaben thematisch nähert, um es anschließend der Verwaltung vorzuschlagen.
Das Thema Kinderspielplätze ist derzeit in diversen Bezirksausschüssen ein Dauerbrenner. Auch der BZA Südost hatte es diesmal mehrfach auf der Tagesordnung. Konkret ging es in einem Punkt um die Situation auf dem Spielplatz Grüne Mitte an der Erni-Singerl-Straße. Dem derzeit ohnehin recht karg wirkenden, jedoch gut frequentierten Areal (die hier gepflanzten Bäume wollen trotz Bewässerung offenbar nicht so recht wachsen, wurde während der Diskussion festgestellt) fehle es an einer zureichenden Beschattung, hieß es in einem Antrag. Vorgeschlagen wurde ein Sonnensegel, dessen Kosten der BZA auf etwa 20000 Euro schätzte.

In der Diskussion stellte sich allerdings heraus, dass es sich um einen Spielplatz handelt, den der BZA nicht mit geplant habe. Das Gremium erklärte sich nach einer Beratung schließlich bereit, 50 Prozent oder maximal 10000 Euro der Kosten für eine Beschattung mit Mitteln aus dem Bürgerhaushalt zu finanzieren. Diese solle jedoch möglichst noch für den kommenden Sommer umgesetzt werden, so BZA-Vorsitzender Brenner.
Für Erstaunen sorgte beim BZA in dem Zusammenhang der Zustand eines Zierwasserbeckens auf dem selben Areal. Dessen Bebauung und Gestaltung liegt bekanntermaßen erst wenige Jahre zurück. Das Becken weist allerdings bereits jetzt erhebliche Schäden an den Bodenfliesen auf, wie auf Fotos ersichtlich wurde. Ob es sich dabei um einen Baumangel handelt, darüber konnte der BZA zunächst nur spekulieren. Einig war man sich jedoch darüber, dass der Mangel schnellstmöglich behoben werden müsse und dauerhafte Maßnahmen für den Wiederbetrieb des Beckens ergriffen werden müssten.

DK


Michael Brandl