Auf den ersten Blick scheinen Literatur und Jazz keine großen Gemeinsamkeiten zu haben. Die Reihe „Jazz und Literatur“ stellt aber bereits seit 2012 unter Beweis, wie sich beides auf interessante Weise kombinieren lässt. Nº 39 steht an diesem Sonntag um 11 Uhr im Foyer des Stadttheaters Ingolstadt an. Dort trägt Schauspieler Peter Greif „Lausdirndlgeschichten“ vor und wird von der Jazzband „Joey Finger & Friends“ begleitet.
Unverwechselbare Musikklänge, die ihren Ursprung in New Orleans haben, treffen auf bairischen Dialekt. Seit über einem Jahrzehnt vereint die Veranstaltung „Jazz und Literatur“ genau diese zwei Besonderheiten. Für vier Sonntage im Jahr wählt Dramaturgin Gabriele Rebholz literarische Texte aus und überlässt dem Schauspieler Peter Greif die Interpretation. Mit seinem unnachahmlichen Dialekt schafft er eine heimelige Atmosphäre und entführt das Publikum diesmal in die Welt von Lena Christ. Zwischen Kuhställen und Kirschbäumen in ihrem Heimatort Glonn, erzählt sie von ihrer „furchtbar guadn“ Kindheit, wie sie dekadente Adelige ärgert, Hennen beim Eierlegen hilft oder sich beim Pfarrer rächt, weil ihr die Leichenrede nicht passt.
In den Pausen geht es dann aus dem oberbayrischen Glonn in die Vereinigten Staaten, mit Kompositionen von Victor Young, Miles David und Cole Porter. In Zusammenarbeit mit den Jazzfreunden Ingolstadt, werden seit Jahren Musiker engagiert, die die Lesungen musikalisch begleiten.
Für die 39. Runde am 10. März, spielen „Joey Finger & friends“ das erste Mal Jazz Standards als Trio. Joey Finger übernimmt die Trompete und das Flügelhorn. Seine Leidenschaft für das Instrument entdeckt der gebürtige Chilene bereits mit 14 Jahren. Er ist ehemaliger Jazz-Förderpreisträger des Kulturamts. Sonntag steht er mit dem Gitarristen Mike Maier und Uli Schiekofer am Bass auf der Bühne.
DK
Sonntag, 11 Uhr, Foyer des Stadttheaters Ingolstadt. Karten gibt es unter Telefon (0841) 30547200.
