Feiern, essen, staunen
Ingolstadt: Am Bürgerfest-Samstag beginnt die Hitzeschlacht

08.07.2023 | Stand 14.09.2023, 21:43 Uhr

Am Samstagnachmittag ist es aufgrund der Hitze noch relativ ruhig. Abends dürften im Biergarten auf dem Rathausplatz kaum mehr so viele Plätze frei sein. Fotos: Stückle

Essen, trinken, staunen, Livemusik genießen oder in der DJ-Area abhängen, Freunde treffen – das alles ist das Ingolstädter Bürgerfest. Nach dem gelungenen Auftakt am Freitagabend kommt am Samstagnachmittag eines dazu: schwitzen.



Denn das Wetter meint es heuer – beim ersten Bürgerfest seit vier Jahren – schon gleich wieder zu gut. Bei Temperaturen von um die 30 Grad geht manch einer nachmittags lieber zum Baden als aufs Bürgerfest. Erst am späteren Nachmittag füllt sich die Altstadt immer mehr.

Lesen Sie dazu auch: Ingolstadt feiert drei Tage lang: Der Bürgerfest-Auftakt am Freitag in Bildern

Für die, die es schon vorher mit der Hitze aufnehmen, eine gute Gelegenheit, sich alles ohne Gedränge anzuschauen. Und zu bieten hat das Ingolstädter Bürgerfest bekanntermaßen eine Menge.

Alle Infos finden Sie auch auf unserer Sonderseite.

Schon am Nachmittag einiges geboten



14.30 Uhr: An der Donaubühne ist gerade tote Hose. Das Promi-Fischerstechen ist vorbei. Die paar, die nach dem Ende geblieben sind, flüchten in den Schatten. Auf der Bühne am Theaterplatz zücken einige stolz ihre Handykameras. Die Teenies der Gruppe „Tanz dein Leben“, ein Gerolfinger Tanzsportverein, der auch im Fasching aktiv ist, lassen sich von einem kurzzeitigen Ausfall des Lautsprechers nicht aus der Ruhe bringen. Bei den ersten Klängen nach der Zwangspause sind sie sofort wieder drin. Und machen auch bei den Hebefiguren eine gute Figur.



In der Ludwigstraße gibt es nur eine Engstelle: die Kinder der Taekwondo-Gruppe Black Belt Center bekommen die volle Aufmerksamkeit des Publikums. Einige Meter weiter bereitet sich Sven Catello auf seine nächste Show vor. „Es ist toll“, sagt der Zauberer über den Auftakt am Freitag. „Da stehen 300 Leute vor dir, die Spaß haben, es sehen wollen.“ Auch am Samstag wird er wieder viele Blicke auf sich ziehen. Er gehört zu den „Walking Acts“, den umherziehenden Straßenkünstlern, die ihr Können an verschiedenen Orten auf dem Festgelände zeigen. Einziger Nachteil: Niemand weiß wer wann wo auftritt. „Vielleicht könnte man da künftig einen besseren Plan machen“, meint Catello.

Staunen beim Kunsthandwerkermarkt



Erstmals ist ins Bürgerfest der Kunsthandwerkermarkt integriert. Von der Kanal- bis zur Roseneckstraße gibt es viel zu bestaunen. Neben knuffigen, handgemachten Teddybären aus Ringsee und handbemalten Steinen gibt es selbstgenähte Taschen aller Art von Renate Limmer, die zum ersten Mal beim Bürgerfest dabei ist. „Es ist zu warm“, sagt sie, nach dem Geschäft befragt. Von Malerei über Skulpturen aus Speckstein, Häkelkunst bis hin zu Energiepyramiden oder Schmuck aus Kork und aus Pflanzen ist auf dem Kunsthandwerkermarkt alles dabei.

Wer Action sucht, kann die 201 Stufen des Pfeifturmes erklimmen oder das Münster besteigen, sich am Kletterturm austoben, oder beim Straßenkickerturnier des FC Ingolstadt im Sparkasseninnenhof mitmachen. Die Schanzer Dukes laden zum Torwandschießen. Geboten ist beim Bürgerfest wirklich für jeden etwas. „Ich bin gerade erst durchgegangen, aber es ist wirklich gut“, sagt Ulrike Jurs, die mit ihrem Mann unterwegs ist. Ingrid Pawlitschek und Therese Groo haben auf dem Paradeplatz ein schattiges Plätzchen gefunden und lassen sich ein Radler schmecken. Die beiden Damen aus Hepberg können sich gut vorstellen, dass das Bürgerfest, wie vom Stadtrat beschlossen, künftig jedes Jahr stattfindet. Es sei so vielfältig. „Und so schön bunt.“

Natürlich kommt auch die Kulinarik nicht zu kurz. Exotisches, Südländisches, aber auch die gute, alte Steaksemmel kommt auf den Tisch. Der Sportverein Türk Gücü grillt Spieße und Lahmacun, türkische Pizza. Auf dem Paradeplatz bieten neben der „Narrwalla Narrenschenke“ die Johanniter „Katastrophenschutz mit Geschmack“ – sie braten Burger. „Essen für die Seele“ hat Meli’s Soul Kitchen sein Speiseangebot benannt. Und natürlich ist hier auch der serbische Kulturverein wieder am Start. „Sau guade Tschawaptschitschi macha mia“, steht auf einem Plakat. Eine gute Unterlage ist für das Feiern bis in die Nacht an insgesamt zehn Musikbühnen, zu denen diesmal auch die Griesmüller-Bühne am Donaustrand gehört, oder beim Donautraum am Nordufer des Flusses durchaus empfehlenswert.

Das Bürgerfest dauert bis zum frühen Sonntagabend. Und am Sonntag soll es noch heißer werden...