Kleines Buch für schwere Stunden
Aktion Kulturbeutel möchte Thema Suizid aus der Tabuzone holen

16.12.2021 | Stand 16.09.2023, 22:22 Uhr

Prävention gegen Suizid: Bürgermeisterin Petra Kleine, Regine Morich und Nicole Fichtner von Kulturbeutel) sowie Fotograf Johannes Hauser (v.l.) bei der Buchvorstellung. Foto: Kastl, Stadt Ingolstadt

Deutschland sterben jedes Jahr fast 10000 Menschen durch Suizid. Bei jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren ist es die zweithäufigste Todesursache. Etwa alle 56 Minuten nimmt sich ein Mensch das Leben. Etwa alle fünf Minuten versucht es jemand. Aber geredet wird nicht viel über das Thema. Die Aktion Kulturbeutel möchte es aus der Tabuzone holen und nachhaltige Präventionsarbeit leisten. Seit 2017 entwickeln Regine Morich und Nicole Fichtner Konzepte, die eine Möglichkeit bieten, über schwere Themen zu reden.

Bürgermeisterin Petra Kleine unterstützt die Aktion und so ist in Zusammenarbeit mit der Aktion Kulturbeutel und dem Fotografen Johannes Hauser zum Tag der Resilienz im November ein kleines Buch entstanden: „Stärken stärken – Übungen für eine bessere Resilienz im Alltag“ lautet der Titel. Die Übungen sind jederzeit ohne zusätzliche Kenntnisse oder Kosten im Alltag durchführbar.

Fotograf Johannes Hauser hat Fotos zur Verfügung gestellt

Der Fotograf Johannes Hauser hat Fotos aus seiner Serie „nach oben“ zur Verfügung gestellt. Das Buch kann kostenlos bei Bürgermeisterin Kleine im Büro abgeholt sowie telefonisch unter (0841) 3051306 oder per E-Mail an buero.kleine@ingolstadt.de bestellt werden. Kleine ist auch Patin des Projektes „Leben pflegen – meinetwegen, deinetwegen“. In Form eines Badezimmeraufstellers wandert die Ausstellung durch unterschiedliche Einrichtungen wie Universitäten, Unternehmen oder Kirchen. Die Wanderausstellung beinhaltet Bücher, die schwere Themen leicht erklären, Flyer mit Hilfsorganisationen, Informationstafeln mit Zahlen und Fakten. Der digitale Spiegel im Bad fordert auf, sich aktiv auf Erkundungstour zu begeben.

Eine psychische Krise kann jeden treffen – direkt oder indirekt, niemand muss jedoch damit alleine bleiben. Es gibt professionelle Hilfe wie die Telefonseelsorge, die Nummer gegen Kummer oder den Krisendienst Psychiatrie.