Ingolstadt
Zwei Demonstrationen am Samstag

Etwa 300 Gegner der Corona-Maßnahmen und rund 70 Gegner Horst Seehofers gehen auf die Straße

22.01.2022 | Stand 27.01.2022, 3:34 Uhr
Gegen die Ehrenbürgerwürde für Horst Seehofer: Protestzug durch die Stadt. −Foto: Schwarz

Ingolstadt - Wo geht es hier zur Demo?

Dass in Ingolstadt gleich zwei Demonstrationen auf einmal über die Bühne gehen, hat eher Seltenheitswert. Am Samstagnachmittag war das der Fall. Während nämlich am Paradeplatz die Gegner der Corona-Maßnahmen zusammenkamen, marschierten vom Theatervorplatz aus linke Gruppierungen durch die Stadt, um gegen die Ingolstädter Ehrenbürgerwürde für Horst Seehofer zu demonstrieren.

Etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zogen nach einer Runde durch die Stadt bis zum Nordbahnhof. Zuvor wurde in mehreren reden am Theatervorplatz begründet, warum der aus Ingolstadt stammende ehemalige bayerische Ministerpräsident und ehemalige Bundesminister Seehofer (CSU) nach Ansicht der Demonstranten nicht mit Ehrenbürgerwürde Ingolstadts ausgezeichnet werden sollte: er habe sich dagegen ausgesprochen, dass Vergewaltigung in der Ehe betraft werde; er habe sich gegen einen flächendeckenden Mindestlohn eingesetzt und habe so "Klassenkampf von oben" betrieben; er habe in der Flüchtlingsfrage inhumane Positionen vertreten und schließlich sei er auch noch dafür verantwortlich, dass in Deutschland der Katastrophenschutz weniger gut funktioniere, als das der Fall sein könnte.

Am Paradeplatz dagegen ging wieder die inzwischen am Samstag schon traditionelle Demonstration der Gegner der Corona-Maßnahmen über die Bühne. Dort waren es diesmal rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie wandten sich vor allem gegen die umstrittene Impfpflicht gegen das Corona-Virus, die inzwischen auch in Deutschland noch in dieser Woche erstmals vom Bundestag diskutiert wird.

DK