Lenting
Zehn Millionen Euro für neue Baugebiete

Lenting plant aber auch weitere umfangreiche Investitionen in neue Kita und Ausbau der Ganztagesbetreuung

05.03.2020 | Stand 23.09.2023, 11:03 Uhr
Bekommt die Lentinger Grund- und Mittelschule einen neuen Anbau zum Ausbau der Ganztagesbetreuung? Der Investitionsplan für die kommenden Jahre sieht eine Millionen-Investition dafür vor. −Foto: Vogl

Lenting - Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, so könnte man den Haushaltsplan für die Gemeinde Lenting sowie das Investitionsprogramm für die kommenden Jahre überschreiben.

Der Leiter der Finanzverwaltung, Stephan Gmöhling, erläuterte anhand der aktuellen Haushaltszahlen, was alles geplant ist.

Im Vergleich zum Vorjahr wird das Volumen des Gesamthaushalts von 2020 deutlich nach oben gehen. Dieser wird rund 18,85 Millionen Euro betragen (2019: rund 13). Laut Gmöhling sind vor allem die großen Investitionen im Vermögenshaushalt dafür verantwortlich (Vermögenshaushalt 2020: rund sieben Millionen Euro, im Vergleich zum Vermögenshaushalt 2019: rund 1,8 Millionen Euro).

Der Verwaltungshaushalt steigt vergleichsweise moderat von rund 11 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 11,8 Millionen Euro in 2020 an. Die Gründe dafür liegen unter anderem in den gestiegenen Personalkosten und den Mehrausgaben für Gebäudeunterhalt sowie in gestiegenen Ausgaben von rund 87000 Euro für Planer und Sachverständige. Positiv ist laut Gmöhling, dass die Einkommenssteuerbeteiligung auf dem hohen Vorjahresniveau von rund 4,1 Millionen bleiben wird.

Lenting erwartete auch eine positive Gewerbesteuerentwicklung: Nach dem Rückgang der Gewerbesteuer 2018 schlossen bereits im vergangenen Jahr die Zahlungen wieder deutlich über drei Millionen Euro ab. Für 2020 werden mindestens 2,8 Millionen Euro erwartet. Außerdem muss aufgrund des Steuerrückgangs im Haushaltsjahr 2018 heuer eine niedrigere Umlage an den Landkreis bezahlt werden. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt fällt mit 1,9 Millionen Euro um 681000 Euro höher aus als im Vorjahr.

Im Vermögenshaushalt will die Gemeinde zusammen mit Haushaltsresten rund 9,6 Millionen Euro für Grunderwerb und weitere zwei Millionen Euro in die Entwicklung neuer Baugebiete investieren. Hierzu ist eine Kreditaufnahme von rund einer Million Euro vorgesehen sowie eine Entnahme aus der allgemeinen Rücklage um 3,7 Millionen Euro. Wie Gmöhling betonte, sei diese Kreditaufnahme als Zwischenfinanzierung zu sehen, die nach dem Verkauf von Bauland im Familienmodell wieder zurückgezahlt werden soll.

Weitere größere Investitionen sind im Haushalt 2020 für die Sanierung von Gemeindestraßen (rund 415000 Euro), die Sanierung des Wasserhochbehälters (640000 Euro) und die Tilgung von Krediten (247600 Euro) vorgesehen.

Auch künftige, geplante Investitionen in den Folgejahren wurden bereits kurz angerissen: Die Gemeinde plant die Erschließung von Gewerbegebieten (820000 Euro), den Ausbau der Ganztagesbetreuung an der Grundschule (rund zehn Millionen Euro) und den Neubau einer Kindertageseinrichtung (3,4 Millionen Euro). Laut Gmöhling sollen auch das seniorenpolitische Konzept und das Gewässerentwicklungskonzept der Gemeinde mit hoher Priorität weiter verfolgt werden.

Die Rücklage wird von 4,2 Millionen Euro im Jahr 2019 auf rund 450000 Euro in 2020 voraussichtlich schrumpfen. Grund ist die bereits erwähnte Entnahme aus der Rücklage zur Finanzierung von Grunderwerb. Die Pro-Kopf-Verschuldung in Lenting liegt 2020 bei 389,23 Euro je Einwohner, wird 2021 aber aufgrund der Kreditaufnahme von einer Million Euro auf rund 544 Euro je Einwohner ansteigen. Die Schulden der Gemeinde steigen ebenfalls, und zwar von 1,9 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 2,6 Millionen Euro in 2021, wobei bereits die jährliche Tilgung abgezogen wurde. Dem Haushalts- und Investitionsplan erteilten alle Räte schließlich einhellig die Zustimmung. Weiterer Bericht folgt.

DK

Verena Vogl