Ingolstadt
"Wir müssen dankbar sein, dass es sie gibt"

Grundschule Hundszell wird ab März saniert - Hochbauamtsleiter Pröbstle: Kosten von 2,25 Millionen Euro sind schlüssig

06.12.2020 | Stand 09.12.2020, 3:33 Uhr
Eine der kleinsten Schulen Bayerns steht in Hundszell. Hier werden zwei Klassen unterrichtet. Die Sanierungsarbeiten sollen im März 2021 beginnen und im April 2022 abgeschlossen sein. Der Anbau links wird abgerissen. Organisatorisch gehört das Haus zur Grundschule Haunwöhr. −Foto: Eberl (Archiv)

Hundszell - Diese Schule ist ein Schatz.

Das wissen die Hundszeller und vor allem die Kinder des Dorfes. Das schmucke Gebäude, eingeweiht anno 1904, beherbergt eine der kleinsten Schulen Bayerns: Hier werden eine erste und eine zweite Klasse unterrichtet. Eigenständig ist die Hundszeller Schule freilich nicht - so etwas würde der Freistaat in dieser Winzigkeit schon lange nicht mehr genehmigen. Sie gehört organisatorisch zur Grundschule Haunwöhr. Aber die Hundszeller Eltern schätzen es, dass ihre Kinder nicht dorthin, an die Habsburgerstraße, müssen, sondern quasi nur vor die Tür, in die Dorfschule.

Entsprechend groß war das Interesse, dass das deutlich in die Jahre gekommene Gebäude saniert wird. Der zuständige Bezirksausschuss (BZA) Südwest ließ nie locker, als es damit nicht voranging. Im Februar hat der Stadtrat die Erneuerung der Hundszeller Schule einstimmig beschlossen. Die Sanierungsarbeiten sollen im März 2021 beginnen und im April 2022 abgeschlossen sein. Vor Kurzem erläuterte Hochbauamtsleiter Wolfgang Pröbstle im Kultur- und Schulausschuss die zu genehmigenden Kosten. Denn 2,25 Millionen Euro für eine Schule mit zwei Klassen könnten in der Tat Fragen aufwerfen.

Das Projekt habe sich "größer als gedacht" entwickelt, sagte Pröbstle. Der Abbruch des Anbaus aus den 1960er-Jahren sowie der Garage koste etwa 160000 Euro; die frei werdenden Flächen vergrößern die Außenanlage der Schule. Sie bekommt Fensterläden, "weil die der Anmutung des Gebäudes am besten gerecht werden". Alle Fenster werden ausgetauscht. Einige Innenwände werden für die Neuordnung der Räume abgerissen. Ein Klassenzimmer wird dadurch größer. Auch der Sanitärbereich wird neu strukturiert. Die Holzbalkendecken müssen statisch, brand- und schallschutztechnisch ertüchtigt werden. Der Dachstuhl ist von Schädlingen befallen. Er wird aus statischen Gründen zurückgebaut und durch einen neuen ersetzt. Dort entsteht der Technikraum. Stuckelemente sollen erhalten und ergänzt werden. "Das Erscheinungsbild bleibt somit gewahrt", heißt es in der Beschlussvorlage.

Es stehen noch weitere Maßnahmen auf der Aufgabenliste, Stichwort Lüftung. Pröbstles Fazit im Ausschuss: "Die Kosten sind schlüssig. " Man erfülle mit den 2,25 Millionen Euro "die minimalen Anforderungen an eine Schule". Das, so der Amtsleiter, "ist die Realität".

Im Ausschuss stellte ohnehin niemand die Kosten in Frage. "Es ist begrüßenswert, dass die Sanierung beginnt", sagte Matthias Schickel (CSU). "Es ist Zeit geworden. " FW-Stadtrat Raimund Reibenspieß - zuvor stellvertretender Vorsitzender des BZA Südwest - erinnert sich gut an den nicht ganz einfachen Vorlauf: "Wir haben im Bezirksausschuss lange darauf hingearbeitet, dass die Schule saniert wird. Normalerweise werden solche kleinen Schulen geschlossen. Wir müssen dankbar sein, dass es sie gibt! "

DK