Ingolstadt
Winterzauber in der Altstadt

CSU lädt an die Schlittenbahn: Punsch, Kinderschminken und natürlich rodeln, bis die Finger kalt sind

23.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:49 Uhr
Aliyah und ihre Schwester Ciara hatten viel Spaß auf der Schlittenbahn in der Goldknopfgasse und schafften es bei mehreren Versuchen auch bis ans Ende des weißen Bandes. −Foto: Hauser

Ingolstadt - Was Frau Holle in diesem Jahr in Ingolstadt noch nicht ermöglicht hat, wurde in der Ingolstädter Altstadt am Samstag für ein paar Stunden dennoch Wirklichkeit: ein Schlittenberg.

 

Groß und kalt. Rund 20 Meter der weißen Pracht bescherten vor allem den kleinen Besuchern Wintervergnügen - nasse Hosen und eiskalt Hände inklusive.

Die CSU hatte, wie vor sechs Jahren schon, in die Fußgängerzone eingeladen. Um 6.30 Uhr rollte der Lkw rückwärts an die Goldknopfgasse. Donnernd krachten 30 Kubikmeter sportlichen Schnees auf das Kopfsteinpflaster. Sportlich, weil die CSU die weiße Pracht mit Hilfe des ERC Ingolstadt organisiert hatte. Der Eisabrieb im Stadion wird normalerweise in der Saturn-Arena wieder zu Wasser. Nun hat der Verein vier Wochen, so erzählt Thomas Deiser, der Vorsitzende des CSU-Ortsverbandes Mitte, die Grundlage für das samstägliche Wintervergnügen in einem Container gesammelt. "Natürlich haben wir es bezahlt", betont Deiser.

Um halb sieben stand also fest: Das Rodelvergnügen findet statt. Deiser erzählt: "10 bis 15 Leute waren da zum Aufbau. Ich glaube, körperlich so schwer gearbeitet haben einige von uns schon lange nicht mehr. " Der Schnee wurde verteilt, Strohballen wurden aufgestellt, um Rodler einigermaßen auf dem rechten Weg zu halten. Schien beim ersten Blick die Bahn etwas kurz, zeigte sich doch recht schnell, dass die Neigung der Goldknopfgasse zu gering ist, um die Kinder bis zum Ende rutschen zu lassen. Erwachsene, die für 20 Meter in ihr Kindheit zurückreisen wollten, schafften es auch kaum bis ans Ende.

"Ich freue mich schon Tage lang, dass ich heute hier rutschen kann", sagte Amelie aus Ingolstadt. Zuerst ließ sich die Fünfjährige schminken, als Schmetterling ging es dann immer wieder auf die Bahn. Sophie (6) trat an - als Eisprinzessin geschminkt: "Schlitten kann ich sonst ja nur im Urlaub fahren. " Sie hätte auch gern noch eine Schneeballschlacht mit dem Papa gemacht, aber auch ohne hatte diese "viel Spaß".

Offiziell sollte der Rodelbetrieb um 10.30 Uhr losgehen. Schon eine Stunde früher schlichen sich die Kleinen aber an den Berg, der zu erklimmen war, um sich ins Vergnügen zu stürzen. Die Popo-Rutscher zum Ausleihen waren schnell vergriffen. Um 11 Uhr stand eine Schlange bis auf die Theresienstraße. Viele Kinder (oder deren Eltern) hatten ihre eigenen Schlitten dabei. Die guten alten aus Holz, auch Rennschlitten auf Kufen. Benedikt vertraute dem eigenem Schlitten und kam, passend zum Anlass, mit Skihose, Winterjacke und Handschuhen: "Ich fahre gerne Ski und Schlitten. Aber das geht sonst ja nur im Urlaub. "

Ein besonderer Gast machte auch Mamas und Papas, Omas und Opas Spaß: Ein Rauhaardackel, der mit Emma rutschte. Das Frauchen von Lissy wollte nicht auf die Piste, die Siebenjährige aus Kösching nahm den Hund dann gerne mit - beide hatten sichtlich viel Vergnügen.

"Was ist denn hier los? ", fragte im Vorbeigehen ein Passant seine Begleiterin. "Wollen die auf dem Klimawandel aufmerksam machen? " Nein, das war es nicht. Bei der CSU stand an diesem Samstag auch nicht die (Lokal-)Politik im Fokus, sondern der Spaß. Mit Zuckerwatte, Plätzchen, Glühwein, Kinderpunsch. Mit Kinderschminken und eben mit dem Rodeln.

Aliyah (10) und ihre Schwester Ciara (7) bildeten ein gut gelauntes Schlitten-Duo. Die zwei Ingolstädterinnen waren mit Oma und Opa unterwegs und genossen den Ausflug. Zuhause wurde derweil die Kindergeburtstagsparty für Aliyah vorbereitet. Fiete (fast 2) und seine Schwester Line (4) waren mit dem Papa gekommen und schneesicher angezogen. Line rodelte ein ums andere Mal talwärts: "Das gefällt mir gut, ich mag den Schnee. " Kindliche Begründung: "Ich habe nämlich im Winter Geburtstag. " Fiete hatte es der Schnee angetan: Finger in den Haufen gesteckt und dann ab in den Mund. Lecker.

Übrigens: Nicht alle Buben und Mädchen, die mit Schlitten und Mama oder Papa gekommen waren, sind dann gerutscht. Manche(n) verließ angesichts des Berges der Mut. Tränenüberströmt gab es den ein oder anderen Startabbruch. Kein Pardon kannte Alfred Grob. Der CSU-Landtagsabgeordnete war in der Früh einer der Ersten, der die Bahn erfolgreich getestet hat.

DK

Oliver Konze