Ingolstadt
Weitere Hollerhaus-Tochter insolvent

Pro Service GmbH meldet Konkurs an, Arbeit des Cateringbetriebs geht aber weiter - Holler Bistro öffnet wieder

31.01.2022 | Stand 22.09.2023, 23:32 Uhr
Nach dem Hollerhaus-Trägerverein haben mittlerweile auch zwei Tochterunternehmen Insolvenz angemeldet. −Foto: Hammer (Archiv)

Ingolstadt - Mit der Pro Service GmbH hat vergangene Woche ein weiteres Tochterunternehmen des Hollerhauses Insolvenz beantragt.

Die öffentliche Bekanntmachung datiert vom Montag, 24. Januar. Wie mehrfach berichtet, ging der Trägerverein des Hollerhauses, der Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen, im Dezember in Konkurs. Mitte Januar folgte die erste Tochterfirma, die Pro Begleitung gGmbH.

Die jetzt ebenfalls insolvente Pro Service betreibt unter anderem das Holler Bistro an der Gaimersheimer Straße in Ingolstadt und bietet einen Catering-Service an. Zu den Kunden gehört auch eine städtische Kita. Außerdem werden Schulkantinen und ein Casino der Bundeswehr mit Speisen beliefert. Dieser Service laufe ganz normal weiter, erklärt Insolvenzverwalter Hubert Ampferl auf Anfrage des DONAUKURIER. Am Dienstag nächster Woche werde außerdem das Holler Bistro wieder öffnet, kündigte er an. "Wir bereiten derzeit alles vor. " Der Betrieb der Gastronomie im Hollerhof in Münchsmünster laufe bereits. "Und wir freuen uns natürlich auf Gäste", betont Ampferl. Die Insolvenz der Pro Service GmbH sei eine logische Konsequenz der Insolvenz der Muttergesellschaft und nicht als eine Verschärfung der Situation zu werten. "Wir haben so die Möglichkeit, auch die Pro Service in den Restrukturierungsprozess zu integrieren. "

Aktuell beschäftigt der Hollerhaus-Verein insgesamt 340 Mitarbeiter. In den Tochtergesellschaften sind weitere 70 Beschäftigte tätig. Der 1970 in Ingolstadt gegründete Verein ist Träger mehrerer inklusiver Einrichtungen, darunter das Hollerhaus in Ingolstadt. Auch hier läuft der Betrieb derzeit normal weiter. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter werden bis Ende Februar von der Bundesagentur für Arbeit getragen. Im Augenblick ist ein Insolvenzplan in Arbeit. "Das geschieht in engem Austausch mit dem Gläubigerausschuss", so Ampferl. Es gebe auch regelmäßige Treffen mit dem Betriebsrat des Hollerhauses. Der Insolvenzverwalter gab sich im Gespräch mit dem DONAUKURIER optimistisch, einen gangbaren Weg für das Hollerhaus und seine Beschäftigten zu finden. Unter anderem haben auch Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf und Bürgermeister Andreas Meyer aus Münchsmünster ihre Unterstützung zugesagt. Der Verein selbst hält sich derzeit mit Äußerungen zurück.

DK

Johannes Hauser