Hepberg
Schulweg soll sicherer werden

Hepberger Gemeinderat fordert dauerhafte Fußgängerampel am Schlosscarree

08.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:30 Uhr
Als große Gefahrenquelle sehen die Gemeinderäte den Schulwegübergang an der Hauptstraße in Höhe des Schlosscarrees. −Foto: Berger

Hepberg (DK) Zwei Tagesordnungspunkte haben in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Hepberg längere Diskussionen verursacht: die Errichtung einer Fußgängerampel für die Sicherheit der Hepberger Schulkinder und die solidarische Finanzierung der Linie S8. Eine endgültige Entscheidung für die Übertragung der Aufgaben des Standesamts auf eine Nachbargemeinde ist noch nicht getroffen worden.

Am Donnerstag fand ein Vor-Ort-Termin der Gemeinde Hepberg mit der Straßenverkehrsbehörde des Landratsamts Eichstätt an der derzeitigen Baustelle des Schlosscarrees statt. Zweiter Bürgermeister Peter Hirsch teilte den Gemeinderäten mit, dass das Landratsamt eine Errichtung einer mobilen Fußgängerampel für die Dauer der Baustelle in den nächsten Tagen in Aussicht gestellt hat. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll dann noch einmal ein Ortstermin mit allen beteiligten Behörden stattfinden, bei dem über die Errichtung einer dauerhaften Fußgängerampel beraten werden soll.

Mittlerweile hat auch das staatliche Bauamt eine dauerhafte Fußgängerampel in Aussicht gestellt. Für viele Gemeinderäte ist es nach wie vor unverständlich, warum an dem Schulwegübergang nicht schon längst eine dauerhafte Fußgängerampel errichtet worden ist. Die Staatsstraße 2229 ist verkehrsmäßig sehr stark frequentiert, und die Sicherheit der Hepberger Schulkinder sollte den Straßenverkehrsbehörden doch die Fußgängerampel wert sein. "Wo anders schießen die Ampeln wie Pilze aus dem Boden, aber in Hepberg ist eine Ampel nicht möglich", stellte ein Gemeinderat etwas verärgert fest. Das Gremium beschloss die Beantragung einer dauerhaften Fußgängerampel am Schulwegübergang in Höhe des Schlosscarrees bei den Behörden.

Erneut beschäftigte sich der Rat mit der solidarischen Finanzierung der Linie S8 (Schnellbuslinie zu Audi). Hepberg soll hier ein jährliches Defizit in Höhe von 21500 Euro übernehmen. Hirsch teilte mit, dass derzeit 70 Hepberger diese Schnellbuslinie in Anspruch nehmen. Ein Audi-Beschäftigter bezahlt für ein Jobticket im Jahr 174 Euro an den Großkunden Audi. Das erregte den Unmut vieler Gemeinderäte. So fragte Gemeinderat Günther Woitsch (FHB), warum die Ingolstädter Verkehrsgesellschaft (INVG) nicht zuerst kostendeckende Ticketpreise verlangt, ehe die Gemeinde einen Defizitbetrag übernehmen soll. "Wie kann es sein, dass ein Audi-Job-Ticket billiger ist als ein Schülerticket für die Schüler, die in Ingolstadt eine weiterführende Schule besuchen?", stellte Gemeinderat Raimund Lindner (FHB) in den Raum. Ralf Bayerlein (SPD) stellte fest, dass hier das Verhältnis von gut verdienenden Audi-Mitarbeitern und Schülern nicht mehr stimme und stellte daher den Antrag, das beantragte Defizit nicht zu übernehmen. Der Gemeinderat beschloss letztendlich, dass die Rathausverwaltung mit weiteren Verhandlungen mit der INVG beauftragt wird und die Übernahme des Defizits im Augenblick ablehnt. In diesem Zusammenhang stellte Bayerlein einen weiteren Antrag: Die Verwaltung soll eine umfassende Überprüfung der Förderung der Schulbuskosten an die weiterführenden Schulen erarbeiten.

Die Trägerschaft des Schutzengelkindergartens Hepberg geht mit Wirkung zum 1. Januar 2019 in die Trägerschaft der katholischen Kindertageseinrichtungen Ingolstadt gemeinnützige GmbH über. Die Übernahme der bisherigen Defizitvereinbarung in Höhe von 90 Prozent des ungedeckten Bedarfs wird mittels eines Vertragszusatzes auf den neuen Träger übertragen. Die Bedenken der Kommunalaufsicht weist der Gemeinderat einstimmig zurück.

Für die Erarbeitung eines rechtlichen Umsetzungskonzepts für den Breitbandausbau in Hepberg wurde eine spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei in München mit einem Auftrag in Höhe von 17195 Euro beauftragt. Diese Beratungsleistung ist durch das Förderprogramm des Bunds im Rahmen des Breitbandausbaus abgedeckt.

Die bisherige Standesamtsleiterin ist auf eigenen Wunsch zum 1. Oktober bei der Gemeinde Hepberg ausgeschieden. Dadurch hat Hepberg im Augenblick nicht die erforderlichen drei Standesbeamten. Die angefragten Nachbargemeinden Stammham, Lenting und Kösching haben die Übernahme der Standesamtsaufgaben bisher abgelehnt. Für den Fall, dass Bürgermeister Albin Steiner als Standesbeamter verhindert ist, übernimmt die Gemeinde Lenting den Notfalldienst. Eine Entscheidung der informierten Aufsichtsbehörde ist noch nicht gefallen. Der Gemeinderat erteilte der Rathausverwaltung den Auftrag, weitere Abstimmungsgespräche mit den benachbarten Kommunen zu führen.

Der Billigung des Vorentwurfs zur 6. Änderung des Flächennutzungsplans Hepberg stimmte der Rat einstimmig zu, ebenso dem Aufstellungsbeschluss des vorhabenbezogenen Bebauungsplans "Solarpark Hepberg".