Ingolstadt
CSU plädiert für Beibehaltung der großen Straßenbauprojekte

Antrag der Grünen-Fraktion in Augen von Kreisvorsitzendem Stefan Huber "ein Schildbürgerstreich"

15.01.2022 | Stand 19.01.2022, 3:34 Uhr
Seit Monaten - hier ein Archivbild vom November 2020 - wird am Anschluss "Schneller Weg" im Norden Ingolstadts gebaut. Die Grünen fordern nun eine Überprüfung dieses und weiterer Straßenbauprojekte. Die CSU schießt dagegen. −Foto: Hammer, Archiv

Ingolstadt - 14 Tage nach Beginn des neuen Jahres hat die politische Auseinandersetzung in Ingolstadt wieder begonnen: Mit nach eigenen Angaben "einiger Verwunderung" hat der CSU-Kreisverband in Ingolstadt das Ansinnen der Stadtratsfraktion der Grünen vernommen, die großen Straßenbauprojekte im Norden der Stadt auf Notwendigkeit und Durchführung überprüfen zu wollen.

Das teilte Kreisvorsitzender Stefan Huber am Samstagnachmittag mit.

Den Grünen ging es konkret um die Vorhaben Schneller Weg/Anschluss Nürnberger Straße (Ausführung), Ostumgehung Etting, Bauabschnitte 1 und 2 (Planung) und den Audi-Südring (Planungsvorbereitung). "Völlig außer Acht lassen die Grünen dabei, dass diese Straßenbauprojekte die hoch belasteten Wohnviertel des Ingolstädter Nordens entlasten sollen", so Huber. Der Verkehr rund um die Audi und weiterer großer Arbeitgeber im Norden der Stadt - Huber nennt das Klinikum und Zulieferer für die Autoindustrie - würde nach Ansicht der CSU bei einem Stopp der Straßenbauprojekte vollständig zu Lasten der Bevölkerung im Ingolstädter Norden gehen.

Die Möglichkeit eines Wegfalls dieser Straßenbauprojekte mit der Corona-Lage und Home-Office zu begründen, findet Huber "aberwitzig": Arbeitnehmer bei Ingolstädter Betrieben seien "doch zum großen Teil auch Bürgerinnen und Bürger der umliegenden Landkreise, die täglich nach Ingolstadt einpendeln". Das werde auch nach Corona so bleiben, ist Huber überzeugt. Autobauen, Kranke pflegen funktioniere nicht aus dem Home-Office. "Ein Wegfall dieser Straßenbauprojekte, eine Kappung bereits laufender Ausbauten würde die Ingolstädter Bevölkerung doppelt belasten", heißt es in der Presseerklärung der CSU weiter.

Manche Abschnitte der genannten Projekte seien bereits erstellt, so Huber weiter. "Die begonnenen Straßen würden, wenn man dem Ansinnen der Grünen folgt, in der Mitte der Strecke nun plötzlich gekappt. " Das sei ein Schildbürgerstreich. "Und das ganze vor dem Hintergrund, dass alle Verkehrsprognosen eine weitere Zunahme des Verkehrs prognostizieren", schließt Huber seine Mitteilung.

DK