Baar-Ebenhausen
Veränderungssperre greift schon

Gemeinderat Baar-Ebenhausen lehnt in der jüngsten Sitzung alle eingereichten Bauanfragen ab

31.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:50 Uhr

Baar-Ebenhausen (DK) "Wir werden jetzt öfters Nein sagen müssen", kündigte Bürgermeister Ludwig Wayand (CSU) den Gemeinderäten gleich zu Beginn der jüngsten Gemeinderatssitzung an.

Und so war es dann auch, wie sich bei der Überprüfung der Bauanträge und -voranfragen herausstellte. Ob Ausbau eines Nebengebäudes als Gaststätte und Neubau von vier Appartements an der Münchner Straße, Sechsfamilienhaus an der Falterstraße oder ein Dreispänner samt Mehrfamilienhaus an der Geisenfelder Straße: Alles lehnte der Gemeinderat ab, da diese Pläne voraussichtlich nicht den künftigen Zielen der Gemeinde entsprechen.

Wie berichtet, hat das Gremium vor einiger Zeit eine Veränderungssperre erlassen, da immer mehr Hofstellen in den Ortskernen aufgelassen und bebaut werden. Daher soll jetzt ein Fachbüro für den Innenbereich einen einfachen Bebauungsplan erarbeiten, in dem die notwendige Grundstücksfläche je Wohnung festgesetzt wird, um eine vernünftige Nachverdichtung zu gewährleisten. Um die Ziele des Bebauungsplanes durchzusetzen und Bauanträge vor Inkrafttreten des Bebauungsplanes entsprechend behandeln zu können, ist besagte zweijährige Veränderungssperre erlassen worden. Damit können Vorhaben, die die Errichtung, Änderung oder Nutzungsänderung von baulichen Anlagen zum Inhalt haben, nicht durchgeführt oder bauliche Anlagen beseitigt werden.

Abgelehnt hat der Gemeinderat auch einen Antrag auf einen Campingplatz am Baarer Weiher: Das Gelände ist FFH- und Landschaftsschutzgebiet. Genehmigt wurde dagegen der vorzeitige Kauf eines neuen Bulldogs für gut 60000 Euro, nachdem der alte einen Getriebeschaden erlitten hat. Rund 8500 Euro ist der Gemeinde auch ihr Anteil am Leader-Folgeprojekt wert. Im Rahmen dieses Projekts wurden die Rad- und Wanderwege im Landkreis Pfaffenhofen aufgenommen. Als Folge soll jetzt ein einheitlich beschildertes Wegenetz erstellt werden. In Baar-Ebenhausen soll ein Rundweg parallel zur Bundesstraße entstehen, was nicht bei allen Räten auf Zustimmung stieß.

Wie bereits berichtet, hat die Gemeinde den Vertrag mit dem Architekturbüro aufgelöst, das die Schulmensa bauen sollte: Kostensteigerungen und immer neue Probleme waren der Grund. Jetzt sollen die Schüler nicht in einem Kelleranbau, sondern oberirdisch in einem Anbau neben der Hausmeisterwohnung verköstigt werden. Ein anderes Architekturbüro wurde mit der Planung beauftragt. Die Gemeindeverwaltung strebt eine Fertigstellung bis zum Schuljahresbeginn 2019 an, was allerdings ein sehr sportliches Vorhaben ist.

Bernhard Pehl