Ingolstadt
TikTok gut einstellen

25.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:17 Uhr

Ingolstadt - Auf "knallharte Geschäftsinteressen" weisen Ingolstädter Verbraucherschützer bei der Social-Media-App TikTok hin, die unter dem Dach einer chinesischen Mutterfirma einen großen Siegeszug angetreten hat.

Die größte Nutzergruppe von TikTok sind die unter 20-Jährigen. Das Mindestalter für die Nutzung der App betrage 13 Jahre, was beim Downloadvorgang aber nicht überprüft wird. Wenn Eltern verhindern möchten, dass zu junge Kinder die App herunterladen, gelte es, im App-Store bestimmte Freigabebeschränkungen einzustellen, so Jochen Weisser, Jurist beim Verbraucherservice in Ingolstadt. "Um Kinder vor möglichen unerwünschten Kontakten oder Hasskommentaren zu schützen, sollten Eltern den sogenannten ?begleitenden Modus' der App nutzen", empfiehlt er. "Sie können das auf ?öffentlich' voreingestellte Profil auf ?privat' stellen, Kontaktmöglichkeiten und Nutzungszeiten begrenzen oder bestimmte Nutzer blockieren. Außerdem empfiehlt es sich für Eltern, die InApp-Käufe für das Handy ihres Kindes zu deaktivieren, um ungewollte Kosten zu vermeiden", erklärt Weisser. Bei TikTok kann der Nutzer sogenannte Coins erwerben, welche er während Liveübertragungen an Influencer verschenkt, um diese auf sich aufmerksam zu machen. Die Preise reichen von 1,09 Euro bis zu 109,99 Euro. Laut Statista hat sich das, was alle Nutzer zusammengenommen monatlich auf TikTok ausgeben, von 4,3 Millionen US-Dollar im November 2018 auf 50,4 Millionen US-Dollar im Februar 2020 erhöht. "Es ist also wichtig zu erkennen, dass hier nicht das fröhliche Posten lustiger Videos, sondern knallharte Geschäftsinteressen regieren", so Weisser.

DK