Sieg für Ludwig Diepold

16.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:03 Uhr

Sieger feiern: Spontan nahmen der Kreisrat und Kreisvorsitzende der Freien Wähler Anton Haunsberger (links) und Horst Volkmer (UW) den neuen Bürgermeister Ludwig Diepold auf ihre Schultern. - Foto: Benz

Großmehring (zm) "Ich platze vor Freude und bin überglücklich!" So freute sich der neue Bürgermeister von Großmehring, Ludwig Diepold von der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UW), gestern Abend. In der Stichwahl hatte er gerade Gerhard von der Grün (CSU) bezwungen, der ebenfalls den Einzug ins Rathaus schaffen wollte. Kurz vor halb sieben stand es fest, wer von beiden das Amt von Horst Volkmer (UW), der 18 Jahre die Geschicke der Gemeinde gelenkt hatte, übernehmen würde: 53,5 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen auf Diepold und 46,5 Prozent auf von der Grün.

Nach vielen Glückwünschen, darunter von Horst Volkmer und Anton Haunsberger, Kreisrat und Kreisvorsitzender der Freien Wähler, dankte Diepold seinen Wählern. Er habe immer einen fairen Wahlkampf führen wollen, damit man sich auch nach der Wahl noch an einen Tisch setzen könne. "Das ist geschehen und dafür möchte ich meinem Mitbewerber Gerhard von der Grün danken."

Dieser zeigte sich als fairer Verlierer der Stichwahl, an der 66,8 Prozent der Bürger teilgenommen hatten. Natürlich bin ich sehr enttäuscht, aber ich gratuliere Ludwig Diepold, weil ich ihn persönlich sehr gerne mag." Gründe für die verloren gegangene Wahl konnte er spontan nicht finden. "Falsch haben wir nichts gemacht. Es kam darauf an, wer die meisten Wähler mobilisieren konnte." Das hätte die UW wohl besser geschafft. Auch von der Grün bedankte sich bei allen, die ihn unterstützt haben. "Die Solidarität, die ich im Wahlkampf und in den letzten 14 Tagen erfahren habe, war großartig."

Einer, der an diesem Abend genauso wie Diepold über das ganze Gesicht strahlte, war Horst Volkmer. In seinen Augen habe der politische Mitbewerber alles richtig gemacht: "Wenn man bedenkt, dass die CSU mit dem Slogan ‚Zeit für den Wechsel’ geworben hat, muss ich sagen, das war die richtige Aufforderung." Denn der Wechsel kam – und zwar von Volkmer zu Diepold. "Wir wussten, dass es knapp werden wird. Aber wir haben in den vergangenen 18 Jahren eine sehr erfolgreiche Gemeindepolitik gemacht und ich habe zusammen mit Diepold den Grundstein dafür gelegt." So blicke die Gemeinde auf solide Finanzen mit einer Rücklage von rund 7,5 Millionen Euro. Das seien sehr gute Voraussetzungen für kommende Investitionen.

Die wird Diepold sicher brauchen: "Ich möchte die Jugendarbeit vorantreiben und eine Kinderkrippe bauen, weil es dafür hohe Zuschüsse gibt und der Bedarf dafür vorhanden ist." Für die Senioren sollen Ausflüge organisiert werden und außerdem auf seiner Liste: Baumaßnahmen wie etwa die Abwassersanierung und Wasserversorgung in Theißing sowie die Straßensanierung in den Ortsteilen zu realisieren.