Vohburg (DK) "Wer will einen fleißigen Stadtrat sehen, der muss nur nach Vohburg geh'n.
" Und das aus vielen Kinderkehlen. Klingt gut beim obligatorischen ersten Spatenstich für den neuen Hort der Grund- und Mittelschule Vohburg. Als am Freitagvormittag die Kinder dann auch noch "Ihr baut ein Haus, so wunderbar" und "Wir gratulieren zum Entschluss, dass hier ein Hort entstehen muss" anstimmen, ist Bürgermeister Martin Schmid (SPD) total begeistert: "Da geht das Bauen ja ganz von allein, so super wie ihr das gesungen habt. " Ganz so einfach wird es nicht laufen: Die Bauarbeiten beginnen in der kommenden Woche, die Fertigstellung soll bis zum Dezember 2020 klappen.
Die Eckdaten: Der zweistöckige Bau wird 42 Meter lang, 16 Meter breit und acht Meter hoch sein. Im Erdgeschoss wird der Hort heimisch, im ersten Stock die offene Ganztagsschule. "Bei unseren ersten Planungen im Herbst 2017 sind wir von Gesamtkosten in Höhe von 3,6 Millionen Euro ausgegangen", erinnerte Schmid. "Heute liegen wir bei 4,5 Millionen. "
Angesichts der Zahlen betonte Schmid, dass dieser Neubau - der Hort an der Hartackerstraße wird "Fuchsbau" heißen - für Vohburg eines der größten Bauprojekte in den vergangenen Jahrzehnten sei. Die Summe muss die Alte Herzogsstadt aber nicht alleine schultern, die Verwaltung rechnet mit Fördergeldern des Staates in Höhe von 2,337 Millionen Euro. "Das wäre dann ein Zuschuss von über 50 Prozent", freute sich Schmid.
Auch Andreas Meyer, Bürgermeister von Münchsmünster - von dort kommen viele Kinder zur Ganztagsschule -, war voll des Lobes: "Wir als ,Juniorpartner' im Schulverband Vohburg bedanken uns, dass Vohburg dieses Projekt angepackt hat und wir davon profitieren. Besten Dank für die gute Betreuung und die gute Zusammenarbeit. Ich wünsche uns allen, dass dies noch Jahrzehnte so gut weiterläuft und dass wir alle Kinder mit einer guten Schulausbildung ins Leben schicken können. " Dann wünschte Meyer seinem Amtskollegen und allen an diesem Projekt Beteiligten, dass sie weiter viel Zeit für so ein Engagement aufbringen.
Architekt Norbert Raith aus Kelheim erklärte - mit einem Augenzwinkern in Richtung Bürgermeister Schmid -, dass die 4,5 Millionen nicht allein der Architekt bekommt. Wenn die Arbeiten Ende der kommenden Woche beginnen, werden die Schülerinnen und Schüler dies mitbekommen. "Als erstes müssen wir 90 Pfähle in den Boden rammen. Denn der Neubau soll ja ein gutes Fundament haben", so Raith. "Da wird die Erde zittern. Aber das macht der Schule nichts aus. "
Geplant war im Jahr 2017, bei dem Neubau erst einmal das Erdgeschoss auszubauen und den ersten Stock peu a peu nachzurüsten. Diese Planung hat sich überholt, es werden beide Stockwerke benötigt. Schmid: "Weil 2018 die Regierung für die Schaffung von zusätzlichen Hortplätzen eine besondere Förderung ausgelobt hatte, haben wir die Grundfläche gleich erweitert. " Nun beträgt die Nutzfläche pro Stockwerk deutlich über 400 Quadratmeter. Der Hort wird ein KfW-Effizienzhaus 55, das Gebäude wird natürlich behindertengerecht ausgeführt und erhält einen eigenen Aufzug.
Nicht nur der Vohburger Bürgermeister, sondern auch die Schulleiterin Elisabeth Bachmaier, die Lehrerschaft, die Eltern und vor allem die Kinder, freuen sich, dass man Ende 2020 aus den Containern und Kellerräumen auszieht, wo derzeit Hort und Ganztagsschule zum Teil untergebracht sind.
Rentiert hat sich der Auftritt am Freitag für die singenden und schauspielenden Kinder auf jeden Fall: "Da habt ihr euch aber nicht nur ein paar Wienerl verdient, sondern gleich zwei", schmunzelte Schmid. Ein ,Ja' mit zwei ,a' war die Antwort. "Ach was, es war so gut, dass ihr auch noch eine Portion Eis bekommt. " Nun hatte das ,Ja' unendlich viele ,a'.
