Ingolstadt
Region Ingolstadt soll Jugendforschungszentrum bekommen

17.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:44 Uhr
Ein Angebot für alle Kinder: Das geplante regionale Jugendforschungszentrum in der Technischen Hochschule Ingolstadt soll auch Grundschülern offenstehen; hier Drittklässler der Ingolstädter Grundschule Ringsee in ihrem neuen Computerraum. −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Die Stadt Ingolstadt und ihre Nachbarlandkreise wollen in Kooperation mit der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) und der Universität Eichstätt-Ingolstadt ein Jugendforschungszentrum aufbauen. Dieses "Digital Lab" soll an der THI angesiedelt werden und allen Grund- und Mittelschulen, weiterführenden Schulen sowie Berufsschulen der Region offenstehen. Es sei das Ziel, den Schülern "eine Chance auf die im weltweiten Vergleich beste digitale Bildung zu bieten", sagte OB Christian Lösel am Dienstag bei der Vorstellung des Konzepts.

Der Ingolstädter Oberbürgermeister macht gewaltig Druck bei der Digitalisierung: Gründerzentrum, Künstliche Intelligenz, eines Tages vielleicht auch noch Flugtaxis made in Ingolstadt. Die Gründung einer Wissenschaftsstiftung wird vorbereitet, ebenso die Installation eines Wissenschaftsrats ; die Digitalisierungsoffensive der Stadt Ingolstadt ist schon angelaufen. "Das Thema Digitalisierung soll aber kein reines Hochschulthema bleiben, sondern möglichst viele Bürger erreichen", sagte Lösel. "Sie soll die ganze Gesellschaft erfassen." Deshalb wollen die Stadt Ingolstadt und ihre Nachbarlandkreise Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenausen und Eichstätt ein gemeinsames Jugendforschungszentrum auf den Weg bringen.

Bis zum Schuljahr 2020/2021 sollen zunächst drei gut ausgestattete Klassenzimmer in der THI zur Verfügung stehen; die Stadt und die Landkreise übernehmen die Sachaufwandsträgerschaft; Lösel rechnet mit gut einer halben Million Euro Kosten im Jahr. Nun trete man an das Wissenschafts - und das Kultusministerium heran, um den Freistaat für die "Personalaufwandsträgerschaft" zu gewinnen, also gemäß der üblichen Kosten- und Aufgabenverteilung in den Schulen: Die Kommunen finanzieren Bau, Unterhalt und Ausstattung der Gebäude, der Freistaat bezahlt das Personal, legt die Lehrpläne sowie die pädagogische Konzepte fest und leistet die Schulaufsicht.

Zur Konzeption der geplanten Einrichtung heißt es: "Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen - der Mittelschulen, der Realschulen, der Gymnasien und der Berufsschulen - sollen über das Jugendforschungszentrum Einblicke und Annäherung an das Zukunftsthema Digitalisierung erhalten. Tausende von Schülerinnen und Schüler sollen damit die Chance bekommen, über ihre Schulen an das absolute Zukunftsthema herangeführt zu werden." Im "Digital-Lab" sollen Themen wie künstliche Intelligenz, Robotik, Virtual und Augmented Reality, Digital Gaming, Cyber-Security, digitale Biotechnik und Software Engineering abgebildet werden. Diese Digitalisierungsinitiative für die Schulen der Region seit zugleich eine große "Mittelstandsinitiative", betonte Lösel.

Und er fügte hinzu: "Es wird kein Kind gezwungen, mitzumachen. Das Leben ist mehr als Digitalisierung. Die Initiative bedeutet auch nicht, dass jetzt jedes Kindergartenkind ein Handy bekommt. Aber es soll jeder Schüler in der Region Ingolstadt - und ausdrücklich auch an den Berufsschulen - die Möglichkeit bekommen, digitale Bildung zu erfahren, die sich mit höchsten Standards weltweit messen kann."

Christian Silvester