Ingolstadt
Neue Musik aus Ingolstadt

Die beiden Bands Popstar Killers und Kapuze feiern die Veröffentlichung ihrer Alben in der Eventhalle - heute und am 7. April

21.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:19 Uhr
Sabine Kaczynski
Zwei Bands, die jetzt neue Alben herausbringen: oben Kapuze, bestehend aus (v.l.) Christian Mayer, Piano, Tobias Haunsperger, Schlagzeug, Magdalena "Meggy" Utzt, Gesang, Dominik Kögler, Bass, und Peter Karl, Gitarre. Unten ( v. l.) Matthias "Matt" Inderst, Ferdinand Brücklmeier, Christian "Alley" Elling und Christian "Storry" Storr von den Popstar Killers. −Foto: Kaczynski, Woelke

Ingolstadt (DK) Musik gemacht haben die vier Jungs von Popstar Killers eigentlich schon immer, Sänger Alley und Bassist Storry kennen sich sogar seit Kindergartenzeiten.

"Wir wollten schon eine Band gründen, bevor wir überhaupt Instrumente hatten", lacht Alley. Umgesetzt haben die beiden den Plan allerdings auch - und haben sich seitdem musikalisch nie wieder getrennt. Auch Schlagzeuger Ferdinand spielte über 20 Jahre in einer Rock 'n' Roll-Band ("Im Stehen! " - wie Bela B. von den Ärzten), Gitarrist Matt war lange Zeit als Straßenmusiker und später mit bayerischem Blues-Rock unterwegs. Doch nun sind sie alle vier zusammen die Popstar Killers - und das immerhin schon seit 2013.

"Auf jeden Fall alternativ, Garage- oder Punk-Rock mit einer Prise Pop", antwortet Alley auf die Frage nach dem musikalischen Stil der Band. Geprägt wurden die Vier von ganz unterschiedlichen Gruppen und Musikern, wie den Red Hot Chili Peppers, Green Day, Rory Gallagher oder Slayer - einige wenige Bands mögen aber alle: Die Ramones gehören dazu, genauso wie Monster Magnet.

Doch nun steht das zweite eigene Album im Fokus: Es heißt "Driven by fire" und ist ab 5. April auf dem Markt, am heutigen Freitag, 22. März, ist um 20 Uhr die Party zur Veröffentlichung in der Eventhalle am Westpark.

Drei Tracks haben die vier Ingolstädter vorab präsentiert. Vom melodischen Popsong bis zu echtem Gitarren-Rock mit eingängigen Riffs ist alles dabei, und man fühlt sich an die Foo Fighters erinnert. Die dazugehörigen Videos wurden in Ingolstadt gedreht: "Wir sind ja schon heimatverbunden", erklärt Alley. "Hier kennt jeder jeden, und Ingolstadt ist immer noch wie ein Dorf - das ist mir lieber als Großstadtanonymität. "

Dass die Texte englisch sind, findet der Sänger ganz normal: "Englisch ist die Sprache des Rock 'n' Roll. Würde man zu unserer Musik auf Deutsch singen, kann das schnell nach Schlager oder Liedermacher klingen. "

Und wie entstehen die Songs bei den Popstar Killers? Meistens fallen Songwriter Alley erst die Melodien ein, der Text wird später dazu gebastelt. "Das ist ein Prozess, der manchmal ganz lange dauert. Die Grundidee kommt von Alley - und wir entwickeln sie dann weiter", erklärt Drummer Ferdinand, der übrigens auch für den Bandnamen verantwortlich ist. "Damals hießen alle Bands irgendwas mit Killers und es lief gerade die Castingshow Popstars. Von diesen Shows halte ich gar nichts - so ist der Name entstanden. Wir wollen mit unserer Musik diesen gecasteten Einheitsbrei killen. " Alley grinst: "Wir sind so ziemlich das Gegenteil von gecasteten Bands - wir sind höchstens vom Leben gecastet. "

Über die Jahre haben sich die Popstar Killers in Ingolstadt und Umgebung schon eine Fangemeinde aufgebaut, die sicherlich dem heutigen Auftritt in der Eventhalle und der geplanten Tour schon entgegenfiebert.

Noch recht neu in Ingolstadt ist dagegen die Band Kapuze: Sie wurde vor zwei Jahren von Pianist Christian Mayer gegründet. "Ich hatte jede Menge eigenes Material, das ich unbedingt auf die Bühne bringen wollte", erzählt der 34-Jährige, dessen Songwriting von Künstlern wie Udo Lindenberg, Clueso, Herbert Grönemeyer oder Max Herre beeinflusst wurde.

Entstanden ist dabei das Album "Tourbus" mit 15 Songs, von denen zwei Balladen bereits veröffentlicht wurden. "Wärmender Rock-Pop" ist auf dem Album zu hören, wie Christian den Musikstil beschreibt. "Wir achten auch darauf, dass die Texte nicht abgedroschen, sondern authentisch sind", meint Sängerin Meggy, die eigentlich aus dem Jazz kommt.

"Auch wenn im Album viel Melancholie steckt, gibt es live durchaus auch Rockigeres zu hören", verspricht Pianist Christian, der sich bei den Songs ganz bewusst für deutsche Texte entschieden hat: "Ich empfinde die Gefühle und Lyriks auf deutsch und kann mich damit einfach am besten ausdrücken", erklärt er. "Für mich als Sängerin fühlen sich deutsche Texte auch intimer an", ergänzt Meggy, die privat gerne die Jazzrausch Bigband hört, die Jazz mit Techno verbinden "Die haben mich total geflasht. Aber ich höre auch ganz gerne Kinderlieder", lacht die Mama von drei kleinen Kinder.

Und wie ist nun der Bandname Kapuze entstanden? "Ich assoziiere mit einer Kapuze Schutz und Wärme, aber auch einen Rückzugsort, das wollte ich damit ausdrücken", erklärt Christian. "Zudem kann man sich in der Stille unter der Kapuze auf Wichtiges oder sich selbst konzentrieren - dazu passt unsere Musik sehr gut", findet Meggy.

Das Artwork des Albumcovers stammt übrigens von René Arbeithuber, der bei den beiden Ingolstädter Bands Slut und Pelzig mitmischt: "Ich wollte das Cover minimalistisch gestalten und gleichzeitig Bewegung drin haben, weil das Leben nicht stillsteht", erläutert der Pianist, dem bei seinen Songs Musik und Text gleich wichtig sind.

Auch die Entwicklung der Band soll nicht stillstehen - Kapuze soll auf jeden Fall bekannter werden: "Unser Ziel ist schon, mit dem Album auch bayernweit auf Tour zu gehen, denn wir wollen unsere Songs natürlich auch präsentieren", wünscht sich Christian, der gerne auf der Bühne steht, aber auch die Arbeit im Studio liebt und sehr stolz auf das erste Kapuze-Album ist. "Ich habe unglaublich viel gelernt und es ist einfach cool geworden", freut sich Sängerin Meggy.

Wer die beiden Bands live in Ingolstadt erleben will: Popstar Killers: Heute, Freitag, 22. März, 20 Uhr, Eventhalle, Kapuze: Sonntag, 7. April, 20 Uhr, Eventhalle. Tickets jeweils an der Abendkasse.

Sabine Kaczynski