Ingolstadt
Mit neuem Gerät gegen den Schnee

Kommunalbetriebe für Wintereinsatz gerüstet - spezielles Kehrfahrzeug und Räumkonzept für Radwege

19.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:32 Uhr
Deutlich mehr als eine Prise: 2200 Tonnen Salz sind bei den Kommunalbetrieben eingelagert. Ein besonderer Augenmerk des Winterdienstes liegt auf den Radwegen, vor allem denen entlang der Hauptverkehrswege (siehe Grafik). Dabei kommt ein besonderes Räum-, Kehr- und Streufahrzeug zum Einsatz. −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Geht es nach den Kommunalbetrieben, können Schnee und Eis kommen.

Für den Winterdienst sind 2200 Tonnen Streusalz und circa 130 Kubikmeter Blähschiefer eingelagert, bis zu 120 Mitarbeiter der Stadt, der Kommunalbetriebe und von Fremdfirmen können bei Extremwetterlagen ausrücken, um im Zweischichtsystem die 951 Kilometer Ingolstädter Straßen verkehrssicher zu halten. Bereit stehen dazu zwölf Lkw und acht Schmalspurfahrzeuge für die Radwege. Straßentrupps streuen bei Bedarf außerdem per Hand insgesamt rund 1900 Bushalte- und Gefahrenstellen.

Diskussionen hat es in den vergangenen Jahren immer wieder um die Radwege gegeben. Mancher wetterfeste Winterradler hat beklagt, dass einige Routen offenbar nicht oder zu wenig geräumt worden seien. "Es wird jeder Radweg bedient", stellt Thomas Schwaiger, der Geschäftsführer der Kommunalbetriebe, deswegen klar. "Wir können aber nicht gleichzeitig überall sein. " Die einzelnen Fahrradrouten wurden deswegen für die Planungen des Winterdienstes in zwei Kategorien unterteilt. Die wichtigsten Verbindungen mit Priorität 1 sollen demnach unter der Woche garantiert zweimal am Tag geräumt werden. "Wer in der Früh mit dem Rad in die Arbeit fährt, soll sicher sein können, dass er auch auf dem Heimweg einen geräumten Weg vorfindet und nicht Sorge haben muss, wenn es untertags schneit", erklärt Schwaiger. Die Routen mit der Priorität 1 umfassen rund 130 Kilometer (siehe Grafik). Die anderen Strecken werden je nach Kapazitäten ebenfalls geräumt. Die Winterrouten sind so angelegt, dass in der Stadt ein geräumter Radweg nie weiter als 500 Meter entfernt ist.

Zum Räumen der Radwege kommt in diesem Jahr zum ersten Mal ein besonderes Gerät zum Einsatz. "Nachdem im letzten Winter die Testphase einer rotierenden Kehrwalze an einem Schmalspurfahrzeug erfolgreich erprobt wurde, haben die Kommunalbetriebe dieses Konzept weiterentwickelt", heißt es in einer aktuellen Mitteilung. "Zusammen mit einem Fahrzeughersteller entwickelten sie einen Fahrzeugaufsatz, der Pflug und Kehrbesen kombiniert. " Mit diesem Prototyp sollen auch höhere Schneelagen auf den Radwegen gut bewältigt werden können. "Wie auch in der letzten Saison wird hinten wieder Sole gestreut, die im Zusammenspiel mit der Kehrwalze nicht nur bei Glätte sondern auch bei Schneefall besser wirkt", ist Schwaiger überzeugt.

Allerdings sind die Kommunalbetrieb nicht alleine für den Winterdienst verantwortlich. Sie erinnern vielmehr an die Räum- und Streupflichten der Anlieger. "Werktags müssen an das Grundstück angrenzende Gehwege bzw. die Gehbahn erstmals bis 7 Uhr und an Sonn- und Feiertagen erstmals bis 8 Uhr gesichert werden. Je nach Witterung sind die Maßnahmen bis 20 Uhr so oft zu wiederholen, wie es für die Sicherheit notwendig ist", lautet die Vorschrift. Zum Streuen dürfen nur abstumpfende Mittel wie Splitt oder Sand verwendet werden. Der Einsatz von Streusalz ist aus Umweltschutzgründen nicht erlaubt. Weitere Informationen gibt es auf www. in-kb. de/winterdienst.

Johannes Hauser