Ingolstadt
Mängel an Skoda-Zügen bereiten der Bahn Probleme

Verkehr auf der Strecke zwischen Nürnberg und München betroffen: Umsteigen in Ingolstadt und Verspätungen

07.03.2022 | Stand 11.03.2022, 3:34 Uhr
Es gibt aktuell Probleme mit den Zügen des tschechischen Herstellers Skoda. Unser Bild vom Ingolstädter Hauptbahnhof zeigt erste Testfahrten mit dem neuen Regionalzug für die Hochgeschwindigkeitsstrecke Ingolstadt-Nürnberg im Jahr 2017. −Foto: Fahn, Archiv

Ingolstadt - Die Bahn hat offensichtlich Probleme mit ihrer Flotte, was seit voriger Woche Auswirkungen für Zugreisende auf der Strecke zwischen München und Nürnberg zur Folge hat.

Auch am Montag waren erneut den ganzen Tag über etliche Verbindungen betroffen.

In den Mitteilungen der Deutschen Bahn hieß es zuletzt, wegen eingeschränkter Fahrzeugverfügbarkeit sei zwischen München und Nürnberg bei den Zügen der Linie RE 1 (München-Nürnberg-Express) ein außerplanmäßiger Umstieg in Ingolstadt Hauptbahnhof erforderlich. Zudem sei mit Verzögerungen von 15 bis 30 Minuten zu rechnen.

Was ist der Grund für diese Probleme? "Bei planmäßigen Instandhaltungsarbeiten sind bei den Zügen des Nürnberg-Ingolstadt-München-Expresses (NIM-Express) Mängel an Bauteilen einzelner Wagen festgestellt worden", teilt ein Sprecher der Bahn schriftlich auf Anfrage unserer Zeitung mit. "Davon sind mehrere Zuggarnituren betroffen, wodurch die Verfügbarkeit der Flotte stark eingeschränkt ist. " Deshalb sei derzeit für die Fahrgäste zwischen München und Nürnberg ein außerplanmäßiger Umstieg in Ingolstadt notwendig. Durch das geänderte Fahrplankonzept entfallen einzelne Fahrten auf einem Teil der Strecke und es kann zu Verzögerungen und Verspätungen kommen, heißt es weiter. "Gemeinsam mit dem Hersteller Skoda arbeitet DB Regio mit Hochdruck daran, die Mängel schnellstmöglich zu beheben. "

Zur Frage, wie lange sich die Reisenden noch auf Probleme einstellen müssen, hält sich der Sprecher der Bahnsprecher bedeckt: "Die Fahrplanänderungen bestehen weiterhin. " Informationen gebe es laufend unter: https://regional. bahn. de/regionen/bayern/fahrplan/aktuelle_betriebslage.

Wegen der Züge war es im Jahr 2020 zu Unstimmigkeiten gekommen, weil sich die Bahn damals geweigert hatte, die neuen, knapp 190 Stundenkilometer schnellen Skoda-Loks "Emil Zatopek" abzunehmen. Die Wagen waren von Skoda extra für den Einsatz auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Nürnberg und München konstruiert worden: Dort müssen sie gewaltigen Druck aushalten, wenn der Zug im Tunnel einem ICE begegnet, der mit Tempo 300 unterwegs ist. Inzwischen sind diese fraglichen Skoda-Züge längst als Regionalexpress im Einsatz.

Der Bahnsprecher bestätigte, bei den Fahrzeugen handele es sich um die Züge von Skoda. "Da aktuell aus den genannten Gründen weniger dieser Fahrzeuge zur Verfügung stehen, setzen wir diese nicht auf der gesamten Strecke ein: Die Skoda-Fahrzeuge verkehren stattdessen bis auf weiteres schwerpunktmäßig auf dem Schnellfahrstreckenabschnitt zwischen Ingolstadt und Nürnberg", heißt es. Zwischen Ingolstadt und München verkehren auf einigen Verbindungen ersatzweise andere Fahrzeuge - Doppelstockzüge mit der gleichen Kapazität. "Aus diesem Grund ist derzeit ein Umstieg in Ingolstadt erforderlich. "

smr