Lenting
Abrissbirne kommt im August

08.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:52 Uhr

Lenting (DK) Es geht zur Tat: Der vom Gemeinderat beschlossene Abbruch des erst 40 Jahre alten Bauabschnitts II der Volksschule Lenting wird im August vollzogen. Den Auftrag für diese spezielle "Ferienarbeit" erhielt in der jüngsten Ratssitzung eine Abrissfirma aus Langenmosen. Kostenpunkt: 171 232 Euro.

Im Lentinger Gemeinderat wurde darüber kaum noch ein Wort verloren. Die Schulklassen werden während der Bauzeit in Containern unterrichtet. Der Gemeinderat vergab auch den Auftrag für eine Erdwärmesonderanlage – ebenso für den Küchenbereich sowie die Erdbau- und Entwässerungsarbeiten einschließlich Rohbau. Für die folgende sitzungsfreie Zeit erhielt der Bürgermeister den Auftrag, notwendige Arbeiten vorweg zu vergeben.

Für den Schulhof, ein besonderes Anliegen von Architekt Wolfgang Obel, bekamen die Gemeinderäte weitere Details zu hören. "Ein schöner Neubau, ein schöner Innenhof, da soll alles passen", meinte der Planer: gut gegliedert, begrünt, mit zehnstufigem Amphitheater und dem Verkehrsübungsplatz.

Der Gemeinderat folgte den Ausführungen interessiert. Man solle sich Gedanken machen, Änderungswünsche eingeschlossen, meinte Bürgermeister Ludwig Wittmann. Die Verlängerung des Architektenvertrags sowie des Ingenieurvertrags für weitere Leistungsphasen war in dem Zusammenhang dann wie selbstverständlich.

Ein Nein gab es dagegen bei dem Antrag auf Aufstellung einer Werbetafel (2,80 mal 3,80 Meter) an der Alten Landstraße. Als "Beeinträchtigung des Ortsbilds" stufte der Gemeinderat dies ein.

Der Antrag der vier Hausbesitzer im südlichen Außenbereich, die Gemeinde solle die anfallenden 90 000 Euro Beteiligung für den Anschluss an die öffentliche Kanalisation übernehmen, wurde abgelehnt. Es gebe keinen vergleichbaren Fall, so der Bürgermeister. Kämmerer Stephan Gmöhling verwies darauf: Dies wäre eine freiwillige Leistung, doch "die Gemeinde darf nichts verschenken".

Bürgerfreundlich zeigte sich der Gemeinderat gegenüber den Anliegern am Antoniusweg. Nach der für die Berechnung von Straßenausbaubeiträgen maßgebenden Festlegung der Straßenklasse ist dieser Weg als reine Anliegerstraße eingestuft. Will heißen: Die Anlieger müssten höhere Erschließungsbeiträge zahlen. Nach einiger Ratlosigkeit im Rat, ob der Anteil der Anlieger am Verkehr nun über oder unter den maßgeblichen 50 Prozent liege, setzte sich die Mehrheit von zehn Gemeinderäten über bürokratische Zweifel hinweg und erhob den Antoniusweg zur Haupterschließungsstraße – mit niedrigeren Anliegerbeiträgen. Die anstehende Straßenerneuerung wurde auf kommendes Jahr verschoben, den Worten des Bürgermeisters zufolge wegen der vollen Auftragsbücher der in Frage kommenden Firmen.