Ingolstadt
In Regierungslaune

Der Wahlerfolg trifft die Freien Wähler nicht unvorbereitet

14.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:39 Uhr
Gelöste Stimmung im Peterskeller: FW-Direktkandidatin Petra Flauger und Stadtrat Hans Stachel sagten schon mal "Danke". −Foto: Silvester

Ingolstadt (DK) Lauschig haben sie es in ihrem Peterskeller, die Freien Wähler.

Es dominieren orangefarbene Töne. Überall Gießkannen und Windräder, dazu viele FW-Mitglieder mit Blusen und Herrenhemden in der warnwestengeeigneten Parteifarbe. "Danke"-Aufkleber (jedoch Schwarz auf Gelb) liegen im Festlokal auch schon stapelweise parat; sie werden bald die Wahlplakate zieren. Man kann sagen: Die knapp zwölf Prozent treffen die FW nicht völlig unvorbereitet. Und die Regierungsfrage steht auch nicht ganz überraschend im Raum.

Stadtrat Hans Stachel ist bereits in Koalitionslaune. Sollte es zum Regierungsbündnis kommen, könnte das dazu beitragen, "dass die Freien Wähler endlich mal eine andere Wahrnehmung erhalten". Zum Beispiel, dass sie keine reine bayerische Regionalpartei sind. "Im Wahlkampf haben bundespolitische Themen eine sehr große Rolle gespielt", erzählt er. "Wir sind an unseren Ständen gezielt danach gefragt worden. Das war heuer anders als in früheren Wahlkämpfen. " Direktkandidatin Petra Flauger bestätigt diesen Eindruck: "Es ging sehr viel um Bildung, Wohnen und soziale Themen wie Pflege. " Um Asylbewerber dagegen kaum noch. "Da haben die meisten schon eine vorgefertigte Meinung, deshalb diskutieren die darüber nicht mehr", berichtet Stachel. "Diese plakativen Themen haben keine große Rolle mehr gespielt. " Dass die Wahlbeteiligung deutlich zugelegt hat, freut alle bei den Freien Wählern: "Das ist für die Demokratie unglaublich wichtig! Alles, was Richtung 50 Prozent geht, wäre eine Katastrophe. "

Petra Flauger hat in ihrem ersten Wahlkampf als Direktkandidatin ermutigende Erfahrungen gemacht, erzählt sie, etwa, "dass wir in der Region toll zusammengearbeitet haben. Es war wichtig, dass wir uns positionieren konnten. " Auf dieser Basis baue sie gerne auf.

Christian Silvester