Kösching
"Passiert ist fast nichts"

ÖDP kritisiert mangelnde Konsequenzen aus Volksbegehren

26.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:52 Uhr
Eine kleine Biene bewegt einen großen Hintern, lautet der Slogan auf einem Wahlplakat der ÖDP. Bei einer Veranstaltung in Kösching beklagte Wolfgang Brauner (Mitte), dass trotz der großen Unterstützung der Bevölkerung nicht viel passiert sei. −Foto: Loderer

Kösching - Das Volksbegehren "Rettet die Bienen" hätten in Kösching rund 17,5 Prozent der Wahlberechtigten unterstützt, sagte Wolfgang Brauner, "aber passiert ist seitdem so gut wie gar nichts!

 

" Deshalb wolle er mit seinem reich bebilderten Vortrag Möglichkeiten aufzeigen, wie durch einfache Maßnahmen mehr Artenvielfalt entwickelt werden könne, so der der Landschaftsarchitekt.

Zum Vortrag "Artenvielfalt genießen! - Wie geht das? " hatte der Kreisverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) nach Kösching in den Gasthof Amberger eingeladen. Referent war der Kreistagskandidat der ÖDP, Wolfgang Brauner, aus Kösching. Kreisvorsitzender Klaus Loderer aus Biesenhard fasste als Hauptkoordinator des Aktionskreises im Landkreis Eichstätt die Kernaussagen des Volksbegehrens zusammen. Er betonte schließlich: "Die Düngeverordnung, die im Mai 2020 nochmals verschärft wird, hat nichts mit dem Volksbegehren zu tun! " Er zeigte dies anhand von "Sowieso-Flächen", also von Flächen, die sowieso schon da seien und nicht umgewidmet, sondern nur umgestaltet oder einfach nur anders gepflegt werden müssten.

An vielen praktischen Beispielen erläuterte Brauner, wie das mit relativ wenig Aufwand möglich sei. In Hausgärten, auf Firmengelände, auf öffentlichen Grünflächen, auf Weg- und Gewässerrändern oder an Böschungen gelte dann die einfache Faustregel: Nicht düngen, nicht spritzen, nicht mulchen!

Im Sinne der Förderung der Vielfalt an Wiesenblumen sei es geboten, das Mähgut zu entfernen. Der Mähzeitpunkt müsse gut überlegt sein, um zum Beispiel Brennnesselfluren zu haben, wenn das Tagpfauenauge seine Eier ablegt und die Raupen dort fressen. Geeignete Standorte dafür ließen sich leicht finden. "Gerade die Schmetterlinge regen unsere Sinne an und befriedigen unser Bedürfnis nach Naturgenuss", hob Brauner hervor.

Mehr Naturbeziehung und Achtsamkeit sei gut für Erholung und Stressabbau, Kreativität und Wohlbefinden. So diene naturnahes Firmengelände nicht nur der Vergrößerung der Artenvielfalt, sondern auch der Erholung der Mitarbeiter. "Es soll künftig mehr blühen, summen und singen im Landkreis Eichstätt", sagte Brauner. Alle Kommunalpolitiker sollten Verantwortung übernehmen und mehr Lebensqualität für die Bürger schaffen. Sie könnten dem weltweiten Artensterben vor Ort etwas Wirksames entgegensetzen. Zum Beispiel durch integrierte Biodiversitätskonzepte.

Im Gemeindegebiet Kösching seien aktuell folgende ökologische Brennpunkte in Angriff zu nehmen, meinte Brauner: In erster Linie "die sehr missglückte Umgestaltung des Brunnhauptenweihers". Dazu der unsachgemäße Rückschnitt von naturnahen Hecken am Brunnhauptenweg und am Hepberger Weg einschließlich des Kriegssträßleins zum Zwischenfort. Schließlich die Inanspruchnahme einer der artenreichsten Wiesen Köschings für eine geplante Erweiterung eines Industriegebiets nordwestlich des Interparks.

Aus Anlass dieses Vortrags stellten sich auch einige Kreistagskandidaten der ÖDP und der Grünen sowie der Landratskandidat der SPD, Bernd Weber, den zahlreichen anwesenden Wählern vor. Sie versprachen, die Anregungen des Landschaftsarchitekten im Falle ihrer Wahl aufzugreifen.

DK