Ingolstadt
Körnermagazin: Es geht voran

Investor Kellerhals lässt Zwischengebäude abreißen - Bebauungsplanverfahren für neues Stadtquartier läuft

05.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:36 Uhr
Seit Ende vergangener Woche ist der Abrissbagger am Körnermagazin-Gelände im Einsatz. Dabei werden die Gebäude zwischen dem Körnermagazin und der Geschützremise, die beide denkmalgeschützt sind, abgerissen. Investor Jürgen Kellerhals will dort Wohnungen, Büros, Gastronomie, Hochschulräume und ein Hotel schaffen. −Foto: Eberl, Hauser

Ingolstadt - Es tut sich etwas auf der Baustelle am Körnermagazin: Ende vergangener Woche begann eine Baufirma mit dem Abriss der Gebäude zwischen dem Industriebau und der Remise.

Bekanntlich will Investor Jürgen Kellerhals (kleines Foto) die beiden denkmalgeschützten Gebäude sanieren beziehungsweise erweitern und um einen Hotelturm ergänzen. Entstehen soll ein neues Stadtquartier gegenüber der Technischen Hochschule, das neben dem Hotel Wohnungen vor allem für für Studenten sowie Büros, Gastronomie und weitere Räume für die Hochschule bieten soll.

Begleitet werden die Abbrucharbeiten von einem Statikbüro sowie den Denkmalschützern - die Stadt möchte sicherstellen, dass Körnermagazin und Remise dabei nichts passiert. Vielen ist sicher noch in Erinnerung, dass Kellerhals, nachdem er das Gelände gekauft hatte, eigentlich alles abreißen wollte und sich dann in einem jahrelangen (Rechts-)Streit mit der Stadt befand - bevor sich beide Seiten auf die jetzt vorliegende Lösung einigen konnten. Doch Roland Hörner, Geschäftsführer von Kellerhals' Firma JKV, versichert, dass man eine gute Firma ausgewählt habe und sich entsprechend niemand Sorgen machen müsse. "Alles, was problembehaftet wäre, fassen die mit Samthandschuhen an. Ich habe ein gutes Gefühl."

Mit den jetzigen Arbeiten habe man einen Impuls setzen wollen, sagt Hörner. Um zu zeigen, "dass es weitergeht". Bisher laufe es gut, nur könne er noch keinen Termin nennen, an dem das Projekt fertiggestellt sein wird. Dafür gebe es noch zu viele Unwägbarkeiten. Was ist mit den sicher vorhandenen Altlasten auf dem ehemaligen Industriegelände? Schlummern im Boden nicht noch Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg? Funktioniert das mit der geplanten zweigeschossigen Tiefgarage unter Teilen des Geländes? Dazu müssen Denkmalschutzgutachten erstellt und der Bebauungsplan geändert werden. "Aber wir liegen in unserem Zeitplan", erklärt Hörner.

Das Bebauungsplanverfahren ist auch schon auf dem Weg. Nach dem Aufstellungsbeschluss des Stadtrates im vergangenen Dezember lag der Plan bis Ende Februar aus. Es seien in dieser Zeit Anregungen eingegangen, die man nun zur Prüfung an die jeweils zuständigen Ämter weiterleiten werde, sagt Ulrike Brand, die Leiterin des Planungsamtes. Dann müsse der Stadtrat noch einmal abstimmen. "Am liebsten gleich nach der Sommerpause" sollte das Gremium über die Entwurfsgenehmigung entscheiden, sagt Brand.

Wenn die Abbrucharbeiten erledigt sind, heißt es für JKV dann erst einmal abwarten, bis das Baurecht erteilt ist. "Wenn das alles in Betrieb ist, wird das sensationell", verspricht Hörner.

Die Corona-Krise habe keinerlei Auswirkungen auf die Verwirklichung, versichert der Geschäftsführer. Natürlich spüre man, dass derzeit die eigenen fünf Hotels geschlossen sind. "Aber wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass an dem Standort ein Hotel sinnvoll ist. " Irgendwann werde diese Phase beendet sein. "Alle hoffen, dass nach Ostern die Beschränkungen wieder gelockert werden", sagt Hörner. Falls nicht, dann würden in Ingolstadt sicher nicht nur die Hotels und Gaststätten gewaltige Probleme bekommen, sondern viele weitere Unternehmen. "Es ist schon eine schwierige Zeit. "

DK